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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 229)

der Mädchenschulen in Budweis und Umgebung endlich sind, soweit sie 
das kunstgewerbliche Gebiet berühren, durchwegs Beispiele der crassesten 
Geschmacksverirrung. 
Die Exportmuseen. 
Von R. v. Eitelberger. 
ln nächster Zeit wird im Oesterr. Museum die Frage der Grü n- 
dung eines österreichischen Exportrnuseums in Wien erörtert 
werden. Um unsere Leser über den gegenwärtigen Stand der Export- 
museen zu orientiren, theilen wir folgende Daten mit. Das bedeutendste 
Exportmuseum besitzt Brüssel, welches von der belgischen Regierung auf 
das Kräftigste gefördert wird. Es gibt eine Wochenschrift, welche den 
Titel führt: vBulletin du Musee commercial, journal hebdomadaireu 
Bruxelles, P. Weissenbruch, heraus. Das Handelsmuseum befindet sich in 
Brüssel in der Rue des Augustins. Ein Export-Musterlager befindet 
sich auch in Stuttgart in Thätigkeit. Der Zweck der Gesellschaft, welche 
dieses Export-Musterlager gegründet hat, ist folgender: 
Q. I. Die Gesellschaft nExport-Musterlager Stuttgart: stellt sich die Aufgabe, den 
Absatz von Gewerbeerzeugnissen Württembergischer und hohenzollern'scher Industriellen 
außerhalb dieser Lander zu befürdern. 
Q. 2. Diese Aufgabe verfolgt die Gesellschaft vermittelst des in Stuttgart errichteten 
und durch ihre Organe verwalteten Musterlagers, in welchem Gesellschaftsmitglieder 
ihre Gewerbserzeugnisse ausstellen -- Export-Musterlager - ; ferner durch Vermittlung 
von Waarenverkäufen auf Rechnung und Gefahr der Aussteller; durch Anfertigung und 
Verbreitung von Katalogen des Musterlagers; durch entsprechende Berathung der Mita 
glieder in allen auf Exportwesen bezüglichen Angelegenheiten, sowie durch sonstige Ver- 
anstaltungen, welche behufs Erreichung des Gesellschaftszweckes etwa noch als dienlich 
erachtet werden sollten. 
Am 26. Mai l. J. wurde der erste Jahresbericht des Export-Muster- 
lagers in Stuttgart erstattet. Die Gesellschaft hat vorläufig ihre Dauer auf 
zwei Jahre festgestellt. Wenn auch das Resultat des ersten Geschäfts- 
jahres kein ungünstiges war, so wurde doch der Gedanke ausgesprochen, 
0b es nicht gerathen sei, das Unternehmen in ein Commissionsgeschäft 
umzuwandeln. In der Generalversammlung wurde aber dieser Gedanke 
abgelehnt und beschlossen, die Gesellschaft auf Grundlage der jetzigen 
Statuten fortzuführen. 
Die Thätigkeit der Stuttgarter ExportaMusterlager-Gesellschaft scheint 
in München Anklang gefunden zu haben. Es wird daselbst in den 
Räumen der alten Akademie ein Museum für Export gegründet, 
welches von Seite der k. Ministerien gefördert wird und in nächster Zeit 
in's Leben treten soll. 
In Wien wäre das Orientalische Museum in erster Linie berufen, 
die Exportfrage zu fördern, wenn es geneigter wäre, sich mehr mit prak- 
tischen commerciellen Fragen zu beschäftigen, als es der Fall ist. 
 
Forlsequng auf der Beilage.
	        
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