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Vierter Jahrgang. 15. April 1869.
k. k. österr. Museums für Kunst ä Industrie.
(Monatschrift für Kunst 81. Kunstgewerbe.)
(Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 ü. ö. W.
Redacteur Dr. G. nu. Expedition von C. Geroldk Sohn. Man abounirt im Museum, bei
Gerold ä Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Bneh- und Kunsthandlungen.)
x n h . 1 c: Die Plage dor Bluelndunrio n. Tyml. _ m: technologilche Unterricht in Enzllnd. Frankreich,
3113m, in du sah-m und in Danuchimd. u. - Genenlvernmmlung der Gesellschaft zux m.
förderuug der Knustguvnrbeachula a" Iusßume. - 0mm Verzeichnis! au- Mitzlieder du v".
eine: m Förderung der Knnltgewerholchnle. Swndanlinthuilnug n" Kuuetgewarhuchnle. -
Tyroier llrmor. - rmuaumr. Gewebe im am". Museum. - Bhfichl am an Bereicherungen
der Eofklnllalmmlungln m wm. au. _ Grundzüge du Pmgrlmmu der ninhllßn Woluulnellnng
n. Inndnn. _ zum". Mitthellungen. _ Bihlinlhekl-Klulog.
(m: einer Ballsgo. in der Stärke einen mm". Dmekbogeul.)
Mit dem Aprilheüe der „Mittheilungen' wird gleichzeitig der Jahresbericht des Museums
pro 1868 Ausgegeben.
Die Püege der Hausindnstrie in Tyrol.
Die Anregungen zur Pflege der Hausindustrie in Oesterreich, welche
vom österr. Museum ausgegangen, sind nicht auf unfruchtbaren Boden
gefallen. Die Vorurtheile, welche in vielen Kreisen gegen dieselbe
herrschten, beginnen zu schwinden und es wird Manchern klar, dass das
geistige Volkscapital, welches in der Hausindustrie ruht, nicht minder
Beruf hat, im volkswirthschaftlichen Leben eine grosse Rolle zu spielen,
als das Geldcapital, die Wissenschaft und Kunst. Ein grosser Theil der
Industrie, welche heute die Welt beherrscht oder einst die Welt beherrscht
hat, ruht auf der soliden Basis der V0lks- und Hausindustrie: die Gold-
schmiedekunst des Orientes, die Keramik Athens, die Shawlfabrication
des heutigen Indien, die Stickerei und Weberei in dem heutigen Sla-
vonien, Bulgarien und der Bukowina, die Spitzenklöppelei im Erzgebirge
und die Holzscbnitzknnst in Tyrol u. s. f. Diese Hausindustrie kann zu
einer Weltindustrie werden, wenn dieselbe intelligent gepiiegt und mit
kluger Hand in den Strom der modernen Cultur hineingeleitet wird.
Eine ungeschickte Hand kann viele Keime verderben, eine gewandte
dagegen Glück und Segen über Länder verbreiten, die heute an der
Schwelle der Verarmung stehen.
Es hat uns zu hoher Befriedigung gereicht, dass das k. k. Handels-
ministerium den Bemerkungen, die über die Bedeutung der Hausindustrie
gemacht worden sind, Aufmerksamkeit geschenkt und umfassende Erhe-
bungen angeregt hat, die geeignet sein werden, Licht über den gegen-
wärtigen Stand der Hausindustrie zu verbreiten.
Aber auch in Tyrol, jenem Lande, dem nächst Böhmen unsere Be-
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