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macht folgende Persönlichkeiten, welche ihre Mitwirkung zu dem Zwecke
des Museums in Aussicht stellten, ernannt:
1. Rev. John Wilson, D. D. Ehrenpräsident der Bombay-
Branche der Royal Asiatic Society, Mitglied der Royal Society in London,
Missionar, Linguist und Naturforscher, welcher sich seit seinem vierzig-
jährigen Aufenthalt in Indien so grosse Verdienste um die Präsidentschaft
von Bombay erworben, dass soeben eine öffentliche Subscription zu seinen
Gunsten veranstaltet wurde, um ihm ein unabhängiges Leben zu sichern.
Das Erträgniss ergab binnen wenigen Wochen die Summe von 20.000
Rupien, deren Zinsen dem verdienstvollen Manne jährlich ausbezahlt,
während nach seinem Tode die Interessen zu Stipendien für tüchtige
Studirende verwendet werden sollen. Dr. Wilson ist noch sehr riistig,
steht im Begriffe eine Reise durch Britisch-Indien zu unternehmen und
kann durch seine vielen Beziehungen zu einheimischen Forschern dem
Museum von grosssm Nutzen werden.
2. Dr. Bhau-Daji, ein Hindu und angesehener Arzt, welcher auf
der Universität zu Bombay den Doctorgrad erworben und ein höchst
umfassendes, überraschendes Wissen besitzt. Er geniesst grosses Ansehen
in Bombay wegen seiner Gelehrsamkeit und seines humanen Wirkens,
ist ein gründlicher Kenner des Landes und daher in der Lage, die Zwecke
des k. k. Museums nach den verschiedensten Richtungen zu fördern.
Dr. BhauVDaji ist Vice-Präsident der Bombay-Branche der Royal Asiatic
Society und Mitglied der Londoner Royal Asiatic Society; er hat sich
bereit erklärt, den Wünschen der Direction des Museums in jeder Hin-
sicht Rechnung tragen und alle an ihn gerichteten Fragen ausiiihrlich
und gewissenhaft beantworten zu wollen, ebenso auch etwaige Ankäufe
auf das Pünktlichste auszuführen.
3. Dr. Franz Kielh orn , Superintendent of Sanscrit Studies, Deccan
College in Poona; ein Deutscher (Hannoveraner von Geburt) und ein
ganz ausgezeichneter junger Gelehrter, welcher alljährlich im Auftrage
der Regierung zwei Monate lang die Präsidentschaft Bombay bereist, um
werthvolle und seltene Mannscripte fir die Regierung anzukaufen. Dr.
Kielhorn hat sich angeboten, diese Reisen auch zu Erwerbungen von
Objecten für das k. k. Museum zu benützen.
4. A. E. Gumpert, k. k. österr. Generalconsul, einer der ange-
sehensten und bekanntesten Kauiieute in Bombay, welcher durch seine
Beziehungen zu allen Ständen ganz besonders in der Lage ist, dem k. k.
Museum werthvolle Gegenstände entweder ganz kostenfrei oder zu sehr
mässigen Preisen zuwenden zu können. Zugleich erscheint Herr Gum-
pert als der natürliche Vermittler zwischen Indien und dem Kaisershat
und vermag auch für eine entsprechende und billige Beförderung der er-
worbenen Objecte zu sorgen.