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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1870 / 52)

 MITTHEILUNGEN W13"- 
fünfter Jahrgang. d e s 15. J ärmer 1870. 
k. k. österr. Museums für Kunst 81 Industrie. 
(Monatschrift für Kunst 8a Kunstgewerbe.) 
(Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 d. ö.W. 
Redsctsur Bruno Bucher. Expedition von C. Geruld's Sohn. Man ahonnirt im Museum, 
bei Gerold ä Camp" durch die Postunstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen.) 
In h llt: Reihe! d! Breseis. - Ueher Mörtel und Cemrnb. II. - Anmeldungen zur Ucstlrr. Kuustgswerbe- 
Ausstellung im J. 1811. _ Von der Osluiuinchsu Elplditißll. -' Ehdur- Kehle. -- Vorlesungen 
im Museum. - Kleinere Miltheilllngen. - Inlerlle. 
(Hierzu eine Beilage in der Btirke einen hslhen Druekbogeul.) 
z: 
Rafael da Brescia. 
Zur Kunstgeschichte der eingelegten Holzarbeiten. 
Kaum gibt es einen Zweig der handwerklichen Thätigkeit, der in 
irgend einer näheren oder entfernteren Beziehung zur Kunst steht, dem 
die Renaissance nicht vermocht hätte neues und selbständiges Leben ein- 
zuhauchen. Eine so von Grund aus umgestaltende und schöpferische Kraft 
wohnte ihr inne, dass sie dem aus früheren Epochen Ueberkommenen, sofern 
es sich nicht schon ohne Weiteres eignete ihre Ideen auszudrücken, neue 
Stylgesetze vorzusehreiben wusste, daher es gar oft den Anschein hat als 
sei diese oder jene Kunsttechnik auch in den blos manuellen Theilen ihr 
selbsteigenes Product - so vollständig den angestrebten Zielen angemessen 
erscheint das Material verwendet und behandelt. Keine andere der seit 
dem Untergangs der alten Welt emporgekommeneu Kunstarten hat so 
wie diese bis in die letzten Verzweigungen der Kunst und deren Verliech- 
tungen mit dem Handwerke ihren Einfluss geäussert, und jedem Dinge 
den Stempel seines Ursprunges in so klarer und mit dem Gleichzeitigen 
so harmonischer Weise aufgedrückt. Wir erinnern hier beispielsweise nur 
an das Email und auch die Kunst, von der wir heute ein wenig sprechen 
wollen. 
Es ist schwer zu sagen, in welcher Zeit wir die Erfindung dieser 
Kunst - wenn sich hier überhaupt von einer Erfindung im eigentlichen 
Sinne reden lässt- zu suchen haben; die ältesten Denkmäler davon sind 
der Vergänglichkeit des Materiales halber uns nicht erhalten, schriftliche 
Nachrichten fehlen. Möglich, dass diese Art der Ornamentation eine vom 
Orients überkommene ist; übrigens bieten die Werke der Cosmnten und 
die in Italien zu allen Zeiten in Uebung gewesenen eingelegten Arbeiten 
in buntfarbigem Marmor, Steinen und Glasflüssen hinreichende Analogien, 
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