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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1870 / 52)

lndustries nnoiennes et modernes de PEmpire Chiunis, ampres des müees tra- 
dnites du chinois per M. St. Julien. Paris, Eugene Lacroix, 1869. (B. K. 2435.) 
Herr Stenislsus Julien gibt in dem vorliegenden Werke die Uehersetzung einer 
Reihe von Docnmenten über chinesische Industrie nach den chinesischen Originalwerkeu 
aus der k. Bibliothek in Paris. Die erliixxternden Tafeln sind eine genaue Reproduction 
von chinesischen Zeichnungen, die schon im Jahre N37 in zweiter Ausgabe erschienen 
lind. Herr P. Champion, Chemiker am Conservatoire des arts et metiers. der sieh län- 
e Zeit in China und Japan aufgehalten hat, fügte der Uebersetzung eine Reihe von 
interessant für Gelehrte und Indu- 
werthvollen Erläuterungen bei. Das Werk ist gleich 
etrielle; wir werden unseren Lesern ausführliche Mittheilungen über hervorragende Par- 
thien des Buches machen. 
. Vorlesungen im Museum. 
(Dr. H. Thausing: Geschichte der Alherüua.) 
Die in ihrer Art einzige Sammlung von Handzeichnnngen und Kupferstichen trägt 
ihren Namen bekanntlich von dem Herzog Albert von Sachsen (nachgebornem Sohne des 
Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen), welcher sich nach dem von seiner Gemahlin 
Marie Christine ihm angebrachten Herzogthum Teschen nannte. Kunstsinnig von Hans 
agsk im äeslitzle der iäaiizöäischenfßildnng lsqeiner Zeig, kam der Fürst mit seiner Gemahlin 
l 7 nac taien un an hier iir seine eigung ie reichste Nahrung. Sein Führer in 
Rom war ein Schüler Winckelmands, v. Reifenstein, „dessen Wissen all' diesen Ruinen 
Geist und Leben gab"; auf den Ausflügen von Neapel aus war sein Begleiter der eng- 
 Exräzzzrrhrisesßsfmr"g..m'cmz.wie;   s" {oder 
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äintreten und ungestört vergveile; könne. in Turin bewunderte er die aus dem Palast; 
es Prinzen Engen stammen en iederlinder in Turin war er zu Gaste bei dem kuust 
sinnigen kais. Gesandten Grafen Durazzo, welcher entweder dem Herzog den Plan fdr 
eine gglpfgßilcllllsßmlliglrgdlläGßpfmlltißällü Gesohichtle gier ililaälerei und des Kupferstiches" 
entw o er i m se s en rnn to zu einer so c en e erte. 
1,780 bis 1789 als Statthalter der Niederlande in Brüssel oder Lacken residirend, 
suchte der Herzog Erholung von den schwierigen und peinlichen Regierungsgeschäiten in 
der lgeescääfügurgf miti Bücher}: 31m1 äiunsltsaähcnä undsseinexln v0; reiclliien Mitteln unter- 
stütz n amme ei er am wo 'e nsic er eit er ö entlic en nstän e zu te welche 
viele Personen veranlassen mochte, sich ihrer artistischen Besitzthiimer zu entätigslderh. Nach 
seinem Rücktritte in das Privatleben, zumal nach demrTode seiner Gemalin, mit welcher 
ihn ein Seelenbündniss von wahrhaft seltener Innigkeit vereinigt hatte, widmete er sich 
fast ausschliesslich seinen Kunstschätzen; 1795 hatte er das ehemals Tarouccafsche Palais 
auf der Augnstiner-Bastei bezogen und hier richtete er nun mit Heranziehung eines Stock- 
werks des ehemaligen Augustiuer-Klosters seine kostbare Bibliothek und seine unschätz- 
bare Kunstsammlung ein. Zeitgenossen wissen noch zu erzählen, wie der alte Herr sich 
nur durch seine kurzen Mahlzeiten und Spazierfahrten diesen Räumen entführen liess; 
hier fanden ihn durchreisende Gelehrte und Künstler mit der Anordung und Vervollstän- 
dies": Will" schäme beäßhäftigt und nur diese völlige Hingabe und die Verwendung un- 
gezahlter Summen machen das fast Unglaubliche erklärlich dass ein einziger Mann eine 
Sammlung von solchem Umfange und so hohem Kunstwertlie vereinigen konnte. Als der 
Herzog am 10. Februar l822, S4 Jahre alt. starb. ging die Sammlung in den Besitz des 
Erzherzugs Karl über, welchen Herzog Albert und seine Gemahlin schon H90 adoptirt und 
zu ihrem Erben eingesetzt hatten. Auch unter dessen Nachfolger, dem dnrchlauchtigsten 
Erzherzog Albrecht, kommt der humane Gedanke des Gründersder Sammlung, dass die- 
älhbreniiger Oedenthchkeit zugänglich gemacht werden solle, im vollen Umfange zur Aus- 
Die Sammlung selbst bestdlt aus zwei Abtheilungen: 1. Zeichnungen und Aqua- 
Tßne, 2. Kllpferstiche, Radirungen und Holzschnitte. Die Abtheilung der Zeichnungen 
steht sowohl was die Zahl (15- bis HLOÜO Blätter), als was die Auswahl und ganz besai- 
dors was die gleichrnässige Vertretung aller Schulen anbelangt, neben den Cabinetten von 
Paris und Florenz in allererster Reihe. Während z. B. im Louvre auf 13.000 Italiener 
und 12.000 Franzosen nur 4000 Niederländer und 800 Deutsche kommen, serßillt die an. 
herzogliche Sammlung in vier ziemlich gleiche Theile: 1. Italiener, 2. Deutsche, 3. Nieder- 
länder, 4. Franzosen, Spanier, Engländer etc. Innerhalb dieser Gramm ilt-jedi Rich- 
tung, wenn auch meht Jeder Meister seiner Bedeutung entsprechend vertreten; einige
	        
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