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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1870 / 56)

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macht. Seine Radirungen nach Gemälden alter Meister sind ohne Frage das Beste, was 
in dieser Art bisher in Deutschland erschienen ist. Sie vereinigen Freiheit und Sicher- 
heit der Technik mit einer feinen und charakteristischen Wiedergabe der Originalgemülde, 
und sind unbedingt lehrreicher und besser als Photographien nach Originalgemiilden, Den 
erläuternden Text zu schreiben hatte Dr. O. Mündler übernommen, ein hervorragender 
Kunstforscher und Amateur, dessen jüngst erfolgter Tod nicht genug zu beklagen ist. 
Die erste uns vorliegende Serie enthält Radirungen nach Gemälden von Rubens, Teniers, 
Van Dyck, Hals, Rembrandt, Metzu und Potter. Das ganze Werk ist auf vier Serien 
(h 10 Tafeln), berechnet. Die Radirungeu nach der Galerie in Cassel erschienen, wie die 
früher leider nicht umfassend genug publicirte Braunschweiger Galerie, in der trelflichen 
Lützow'schen "Zeitschrift für bildende Kunst". 
Le Cablnet du Dill: d'Alllll0nl et les amateurs de son temps etc.. .. par le baren 
Ch. DBViller. Paris, chez Auhry, 187a. (B. K. 2694.) 
Die Publicationen des Baron Daviller, sowohl über Porcellan und Fayence, wie 
auch die vorliegende, die ein werthvolles Materials zur Geschichte der Kunst und Kunst- 
industrie Frankreichs im verflossenen Jahrhundert enthält, gehören zu den bedeutendsten 
Erscheinungen ähnlicher Art auf dem europäischen Büchermarkte. Der Duc d'Aumont, 
geb. 1709, gest. 1782, war einer der hervorragendsten Amateurs seiner Zeit. Nach seinem 
Tode wurde seine Kunstsammlung versteigert; die Versteigerung fand am I2. December 
lT82in Paris statt und war damals ein nicht gewöhnliches Tngesereigniss, Hof und Adel 
fanden sich bei derselben ein. Herr Daviller hat den Katalog mit Angabe der Preise, die 
erzielt wurden, herausgegeben und mit werthvollen Bemerkungen, Excursen und Indices 
versehen. In demselben behandelt er die Biographien hervorragender Amateurs und Kunst- 
techniker jener Zeit mit eingehenden sachgemiissen Bemerkungen. Dem Pierre Gaushiere 
„sculpteur, ciselenr et doreur du Roi' widmet er ein eigenes Gapitel. Besonders aus diesem 
Grunde machen wir auf diese Publication Daviller's, ie sich ähnlichen über die Porce- 
laines de Sevres der Mm Du Barry, der Vents der M"! Laguerre, de l'0pera (B. K. 2137) 
anschliesst, aufmerksam, denn es ist bekannt, wie schwer es ist, biographische Daten 
über Kunsttechniker früherer Jahrhunderte zu linden. Die Publicationen Davillefs er- 
scheinen in sehr beschränkter Audage und sind Meisterarbeiten moderner französischer 
Typographie. 
Barbet de Jouy ll., Los genunes et joyaux de Ia eonronne. Dsssinbs et graves i 
Yeau-forte d'spräs les originanx par J. J aque ruart. Paris, chalcographie des musöes 
imp. II. Partie. 1870. Fol. (B. K. 780.) 
Das vorliegende Werk gehört zu den glaiuzendsten Pnblicationeu ähnlicher Art, die 
soeben in Frankreich veröffentlicht werden. Die vorliegende zweite Abtheilung umfasst 
auf 50 Foliotafeln eine Reihe von Prnnkgegenstanden, die, mit Ausnahme von vier 
Objecten aus dem XVII. Jahrhunderte, sümmtlich dem XVI. Jahrhunderte angehören und 
in den Sammlungen des Louvre aufgestellt sind. Die Gegenstände sind sänuntlich in der 
Grösse des Originales dargestellt, und von Herrn Jnles Jaquemart meisterhaft radirt. Es 
ist nicht nur die Kunst, mit der Herr J. Jaquemart die Radirnadel führtb] anzuerkennen, 
sondern auch das Verstiindniss des Objectes, das er wiedergibt, die Charakteristik, mit 
welcher er den Bergkrystall, Perlen, Edelsteine, Email und Goldeinfassungsu behandelt; uirgend 
eine Trockenheit in der Zeichnung, nirgend ein Mangel künstlerischer Empfindung. Der 
Text des Herrn H. Barhet de Jouy ist sachgemßls und unterrichtend. Druck und Papier 
sind mustsrhaft. 
Die Bedeutung des kunstgewerhlichen Unterrichtes in Würtemberg. Vortrag, 
gehalten im Polytechnikum von Prof. Bäumer. Stuttgart, 1870. (B. K. 2725.) 
Die kunstgewerbliche Bewegung, welche durch alle deutschen Stämme zieht, gehört 
zu den bemerkenswerthesten Erscheinungen auf dem industriellen Gebiete der Gegenwart. 
Es kommen die Grundsätze überall zum Durchhruche, auf denen das Institut des Oesterr. 
Museums aufgebaut ist, die Anschauungen, die in Oesterreich schon während der zweiten 
Londoner Weltausstellung ausgesprochen wurden. 
Die deutschen Vollrsstimme sind berufen, in der Kunstindustrie der Zukunß eine 
hervorragende Stellung einzunehmen. Sie haben in Mitteleuropa in der Kunstindusnie des
	        
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