.Die Strumpf- und Wirkwaarenfabrikation, unter den Zweigen der
ex i in us ne c er jüngste, hat in neuerer Zeit einen ausserordent-
lichsten^Art 1WUn ^ lmd ist rei ° h an Fortschritten der wesent-
Gestrickte Waaren unterscheiden sich von den gewebten dadurch,
dass bei diesen z wer Fadensysteme (Kette und Einschlag) zur Herstellung
des Stoffes nothig sind, während bei jenen derselbe durch künstliche
Verflechtung eines einzigen Fadens erzeugt wird. Das Stricken
zerfallt m das Netzstricken, bei welchem der Faden zu Maschen ver
schlungen wird welche durch Knoten befestigt werden, und das Strumpf-
stncken wo diese Verknotung nicht stattfindet. Daher trennen sich
Strumpfe leicht auf, Netze nicht. Das Strumpfstricken dürfte vor Anfang
des 16. Jahrhunderts nicht erfunden worden sein. Dasselbe wurde
auf dem von William Lee im Jahre 1589 construirten Strumpfwirker-
stuh 1 zuerst auf mechanischem Wege ausgeführt und durch diese werth-
volle Erfindung von der Hausarbeit zur Fabrikindustrie gehoben. Der
tuhl verbreitete sich von England zuerst in Frankreich, dann in die
anderen Lander Europas. Wesentliche Verbesserungen bildeten diesen
Apparat (den sogenannten Kulirstuhl, dessen Product aus einem
einzigen fortlaufenden in dem Stuhle hin- und hergehenden Faden er
zeugt wird) zu einer sehr vollkommenen Maschine aus. Im Gegensätze
zu ihm steht der Kettenstuhl, auf welchem, ähnlich wie im gewöhn-
chen Webstuhie eine Kette von vielen parallelen Fäden aufgespannt
und die Maschenbildung durch Ueberlegen dieser Fäden von einer
Nadel zur anderen bewerkstelligt wird. Derselbe wurde gegen Ende
des vorigen Jahrhunderts erfunden und eignet sich besonders zur Her
stellung von Modewaareu. Beide Gattungen des Strumpfwirkerstuhls
bleiben in ihren Producten hinter denen des Handstrickens dadurch