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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VI (1871 / 71)

Die Firma Haas 8c Söhne hatte eine Auswahl ihrer Erzeugnisse 
gesendet, -- es braucht nicht erst erwähnt zu werden, dass sich darunter 
Vortreßliches befand. Einen Glanzpunkt bildete die Portier-e nach einem 
Muster eines im Museum befindlichen alt-persichen Kutahia-Teppiches 
ursprünglich für die kaiserlichen Appartements des neuen Wiener Opern- 
theaters gearbeitet. 
Herrn C. Trau in Wien hatte die Ausstellung einen wichtigen 
Beitrag, eine Collection Chinoiserien, indische, japanesische und per- 
sische Kunstarbeiten zu verdanken, die das Gesammtbild wesentlich 
abrunden half, wie denn überhaupt nach dem heutigen Standpunkte eine" 
Repräsentation der Kunstgewerbe Asiens und des Orients ein überall 
beinahe unerlässlicher Factor ist. 
Die Betheiligung des Oesterr. Museums war der Quantität nach durch 
die gleichzeitig mit der Klagenfurter stattündende Ausstellung in Eger 
etwas beeinträchtigt, doch war von Seite unserer Anstalt eine instructive 
Sammlung namentlich neuerer französischer und englischer Thonarbeiten, 
ferner italienische Holzschnitzereien, orientalische und indische Webereien, 
chinesische und japanische Lackarbeiten, Stickereien etc., galvauo-plastische 
Copien, Photographien und Gypsgüsse gesendet worden. 
Wir schliessen unsern Bericht. Die Lücken, die er, wie wir wohl 
wissen, enthält, mögen ihre Entschuldigung darin finden, dass es unmög- 
lich ist, bei einer Ausstellung, deren Katalog an 1500 Nummern aufzählt, 
alles irgend Bemerkenswerthe aufzuführen. Nur dem lebhaften Wunsche 
wollen wir noch Ausdruck geben, dass die Intentionen des Museums 
überall so verstanden und so freudig gefördert werden mögen, wie in 
Klagenfurt. Fr. Lippmann. 
Zur Chemie der Thonwaaren. 
Vortrag des Prof. Dr. Hlnsiwetz, gehalten im Oestsn. Museum am 3. Decbr. 1870. 
(Fortsetzung) 
Betrachten Sie die Fläche und nicht die Bruchstelle selbst, so ist sie, 
d. h. die Glasur, wahrscheinlich durchzogen von unendlich feinen, wohl 
auch markirteren Rissen und Sprüngen, die vielleicht bei neuer unge- 
brauchter Wanre schwer erkennbar, bei älterer gebrauchter dagegen um 
so schärfer hervortreten, als sie schon durch inültrirte Flüssigkeiten 
gefärbter sind. 
Ganz anders stellt sich der Bruch des Porcellans dar. Dass er ein 
matt glänzendes, muschliges oder doch glattes, homogenes, nicht poröses 
Gefüge hat, ist schon gesagt, aber Sie können an demselben auch nicht 
unterscheiden, wo die Glasurschiehte beginnt. Sie grenzt sich nicht be- 
stimmt ab, sondern sie ist eins mit der Masse oder dem Fleisch, völlig 
mit ihr verschmolzen oder in sie eingeschmolzen. Sie ist daher mecha-
	        
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