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bezeichneten Entwurf einstimmig entschieden hatte. Das Cemite schloss
sich ebenso einstimmig dieser Entscheidung an, jedoch mit dem Wunsche
einiger Abänderungen. Bei der OeEnung des entsprechenden Couverts
ergaben sich als Verfertiger des Entwurfes die Professoren der Kunst-
gewerbeschule Hermann Herdtle und Stefan Schwartz.
Die Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbesohule
hielt am 28. v. M. im Oesterr. Museum ihre Generalversammlung. Der
Präsident Edmund Graf Zichy erstattete den Bericht über das verllossene
Verwaltungsjahr. in welchem 3749 H. an Stipendien und Unterstützungen
gezahlt werden sind. Herr L. Lobmeyr verlas den Cassenbericht. Die
Generalversammlung nahm diese Berichte genehmigend zur Kenntniss
und ertheilte dem Antrage der Revisoren gemäß Decharge. In den Aus-
schuss wurden die Herren Lobrneyr und Kitschelt einstimmig wieder-
gewählt. Für das laufende Jahr ist eine Studienreise von Schülern der
Kunstgewerbeschule unter Leitung von Professoren in Aussicht genommen.
(Thatigkeitsbertcht der ohemlsoh-teohn. Versuchsanstalt für das J. 1885.)
Die Thaxigkeit der Anstalt in chemisch-analytischer Beziehung erstreckte sich auf Unter-
suchungen von Thon, Analysen von Steingutglasuren, Kalksteinen und Eniailen, Prü-
tungen von Cementen, Untersuchungen von Farben, Fälschungen, Kunststeinen, Form-
massen und sonstigen gewerblichen Producten, Feuerfestigkeitsbestimmung einer großen
Reihe von Thonen und endlich auf zahlreiche Analysen zum Zwecke eigenen Studiums
und im Interesse von Lehranstalten.
Unter den Arbeiten in praktischer Richtung sind zu erwähnen: Studien und Ver-
suche über transparente Emaile auf Glas und über Herstellung einer Scala von Halb-
schnrffeuerfarben auf Porzellan, Vervollkommnung bereits in Anwendung befindlicher
neuer Verfahren auf dem Gebiete der verschiedenen keramischen und Metall-Techniken.
Hervorragende Unterstützung wurde dem Atelier fur Fayencemalerei an der Kunst-
gewerbeschule geleistet, u. zw. sowohl durch Herstellung sammtlicher erforderlicher
Emaile für Limogen, Fayencen und Porzellan, als auch durch die Fertigstellung 'der
angefertigten Gegenstände durch den MuEelbrand. Die in dieser Beziehung geleistete
Arbeit lindet zum Theile auch ihren Ausdruck in dem für Brennmateriale, Reconstruction
der Oefen, Verbrauch diverser pyretechnischer Hilfswerkzeuge, Ueberwachung und Unter-
weisung erscheinenden Ausgabsposten von 598 ß. _
Ueber die an der Anstalt thätig gewesenen Chemiker ist Folgendes zu berichten:
A. Silberberg aus Odessa (Stipendist der dortigen Gemeinde) ist gegenwärtig an einer
Thonwaarenfabrik in Tiüis angestellt; A. Haskowetz (Stipendist des galizischen Landes-
ausscbusses und derzeit Lehrer an der keramischen Fachschule in Bechyn) wurde berufen,
ein keramisches Versuchs-Laboratorium in Lemberg einzurichten; E. Kröen (Stipendisf)
befindet sich gegenwärtig an der Haardfschen Emuil-Knchgeschirrfabrik in Knittelfeld;
J. Popp (Stipendist des konigl. ungar. Handelsministeriums) wirkt gegenwärtig nach
Vollendung seiner Studien an der Anstalt als Lehrer der keramischen Fachschule in
Ungvar in Ungarn. - Vom Mai an frequentirte die Anstalt Arthur Mieg, zum Studium
der keramischen Chemie und Decorationstechnik behufs künftiger Thatigkeit an seiner
Porzellanfabrik (Firma Fischer d: Mieg in Pirkenhammer bei Carlsbad); Carl Drobnik
aus Haida, absolvirter Schüler der chem.-techn. Abtheilung der Staatsgewerbeschule in
Reichenberg, pßegt seit October Studien über Decorationstechniken im" Interesse" der
heimatlichen Glasindnstxie.
Die Einn nahmen der Anstalt gestalteten sich in folgender Weise:
r. Für Analysen, Praparationen und Versuche für Private ü. 4i'-_
a. Refundirungen . . . . . . . . . . . . 1 I "50
3. Taxen für Mußelbrande . . . . . . . . . u
4. Laboratoriumstaxen . . . . . . . . . . 1 250 -
Zus: . . . 8.'3x8'-'5o'
(Vorlesungen) Am 28. Januar sprach Custos Folnesics nUeber Facheru. -
Unterstützt durch' eine ansehnliche Zahl von Abbildungenund ein'e"kl'e_'ine ab ' exqui-
site-Oolleetion von Fächern, unter welchen namentlich die der B:i'r'ohln'Bou'rgbirig'"uncl
der Fürstin Metternich sichldurch seltene Schönheit auszeichneten; gab det-Vortragehdi
in kurzen Zugen eine Gesehiehtudes Fachers von seinem ersten Auftreten bei den
Culturvolkern des Ostens bis in die Gegenwart. Die Bedeutung des Facherslimjlteu.
Aegypten zeigen uns verschiedene Reliefs, auf welchen königliche PrinzienQalsLFicher-
trlgir nebendehrPharao einherschreiten, und ' eine ähnliche 'Rolle' splieltl: ' deWFadheF