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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1886 / 5)

Die erst seit zehn Jahren bestehende Kuiistgewerbeschule zu 
Dresden pflegt (auch in dem mit derselben in Verbindung stehenden 
Kunstgewerbe-Museum) vorzugsweise die textilen Künste, die Keramik und 
Decorationsmalerei, für welche Zweige, sowie für architektonisches Kunst- 
gewerbe, Modelliren, Metalltechnik, Fachschulen bestehen; dazu kommt 
eine Vorschule mit zwei Parallelclassen und einjährigem Cursus. 14 stän- 
dige und 6 Hilfslehrer ertheilten 164 Schülern Unterricht. Der Gesarnmt- 
aufwand betrug i49.000 M. (48000 M. Lehrergehalte, 20.600 M. nsoristige 
persönliche Ausgahenu, 57.600 M. für die Bibliothek und die Sammlungen), 
der Staatszuschuss etwa i44.000 M. 
Lehranstalten für allgemeine gewerbliche Bildung existiren 
- abgesehen von dem Polytechnicum Dresden _ in Chemnitz, Leipzig (mit 
einem Gesammtaufwande von 22i.200 M. und 149.000 M. Staatszuschuss) 
und Mittweida (Privatanstalt); ferner fünf königl. B augewerk e nsch ulen 
in Dresden, Leipzig, Planen, Zittau, Chemnitz - sämmtlich seit i837 - 
mit einem Aufwande von 86.600 M., 76.400 M. Staatszuschuss. 22 Webe- 
schulen, 3 Wirkschulen, i Weh- und Wirkschule, 2 Posa- 
mentierschulen, theils Tages-, theils Abendschulen sind von Gemeinden 
(8), durch Stiftungen (2), von Schulvereinen (8), von Innungen (6), 
Fabrikantenvereinen (2), von einem Gewerbevereine (i), von Gemeinde 
und Industriellen gemeinschaftlich (i) unternommen und erforderten einen 
Aufwand von 90.000 M., wovon 30.000 M. durch Schulgelder, 24.000 M. 
durch die Gemeinden etc., 24.400 M. durch den Staat gedeckt wurden. 
Unter den 20 anderweitigen Fachschulen finden wir i Industrie- 
schule, i kunstgewerbliche Fachzeichenschule, 2 für Maler und Lackircr, 
je i für Töpfer, Blecharbeiter, Korbflechter, 2 für Drechsler und 
Schnitzer, 2 für Spielwaaren-Industrie, 3 davon unterhält der Staat, den 
übrigen leistet er Zuschüsse; genau lässt sich deren Leistung für die 
das Kunstgewerbe berührenden Schulen dieser Kategorie nicht ermitteln, 
doch dürfte sie bei 30.000 M. betragen. Hiezu kommen 22 gewerb- 
liche Fortbildungsschulen mit Staatsbeiträgen von i2.60o M.; hier 
sind eine Handelsakademie in Dresden und eine Schule des Bureau- 
beamten-Vereines in Leipzig miteingerechnet. Gewerbliche Lehra n- 
stalten für das weibliche Geschlecht werden 9 namhaft gemacht, 
darunter eine Spitzenklöppel-Musterschule in Schneeberg. Die höhere 
Fach- und weibliche Gewerbeschule in Leipzig ist mit einem Handarbeits- 
lehrerinnen-Seminar verbunden. Die Erhaltungskosten für 8 von diesen 
Schulen betrugen 59.085 M., Staatszuschuss 8350 M. 
Von besonderem Interesse sind die Mittheilungen über den gewerb- 
lichen Unterricht, welcher ausschließlich oder doch vornehmlich schul- 
pflichtigen Kindern ertheilt wird. Dies geschieht an 29 Klöppel- und 
2 Schlingschulen in der Kreishauptmannschaft Zwickau, von denen einige 
schon seit den Jahren i8i4-i8i7 bestehen. Die Zahl der Schüler, 
meistens Mädchen, belief sich auf i603. An Schulgeld werden wöchent-
	        
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