da Mengs lo Stesso" (Bildnis der Schwester des R. Mengs, Gattin
des Anton Maron, von Mengs selbst).
Die Identität von Anton Maron belegt ein kol' -rter Sti .
nach dem Selbstbildnis des Künstlers im Palazzo Pitti in Florenz,
der sich in der Porträtsammlttng der Wiener Nationalbibliothek
befindet. Er zeigt den Künstler vor einer Staffelei stehend, nach
rechts, in rotem Mantel, mit Palette in der Linken und trägt die
Bezeichnung: „Antonio Maron Pittore nato in Vienna dell'Austria
nel 1731 vive in Rom-a" (lnv. Nr. Pb. 48.567, Nr. 169).
Porträts, darstellend Theresa Maron, bewahrt die Albertina in
Wien. So ein Porträt der achtzehnjährigen Künstlerin von der
Hand Mengs (Int'.Nr.-i620). Es ist eine Zeichnung in schw '
zer Kreide auf gelbgrau grundiertem Papier, unter der Ein-
fassungslinie befinden sich Reste der Aufschrift: „Portrait de
'l"heri-se Mengs, dessine par Ant. Mengs a l'age de quinze ans."
Ebenda befindet sich eine Kreid . 'hnung auf blauem Papier,
die von Theresa lViaron selbst ausgeführt ist und die den Kopf
eines Mädchens als Faun in Form einer antiken Büste zeigt (lnv.
Nr. 5867). Die Zeichnung hat die Signatur: „Dessinc par 'l'he"ri:se
Mengs 21 Dresde l'anne'c 1750." D-t dieser Kopf die Züge der
Abb. 2. Anton iißiartm.
llin laolori Stich nach
dem Selbstbildnis des
Künstlers im Palazzo Pitti
in Florenz, 1731.
Porlruisummlung der Wttflß!
N utionulbibituihek.
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11.2.44"
Üfiflknr
jungen Künstlerin trägt, könnte es sich hier vielleicht um ein
Selbstbildnis handeln.
Ein gesichertes Selbstbildnis von 'i'hcre.sit Maron, ein P stell
aus der Galerie zu Dresden veröffentlicht Brieger in seinem
Werk: „Das Pastell" (p. 273). Trotz des Altersunterscbiedes -
die Malerin mag sich hier etwa Zijältrig dargestellt haben -
sehen wir eine deutliche Ähnlichkeit in der Physiognomie.
Brieger publiziert auch einige Ptistelle von Mengs. Wir wi sen,
daß sich Mengs in den Jahren 1744, 1745 und 1751, also während
seiner Dresdner Aufenthalte, intensiv mit der Pasteilmaierei he-
faßte. Auch die beiden hier vc olfcntlichten Miniaturen verra-
ten in ihrer weichen, malerischen Behandlung die Hand des Pa-
stellisten. Durch die Pasteilmaierci erreichte Mengs zu einem
großen Teil seine Berühmtheit auf dem Gebiete des Porträts.
Hingegen sind wir über seine miniaturis isehe Tätigkeit nur
mangelhaft unterrichtet. Lembcrger „Die Bildnis-Miniatur in
Deutschland", erwähnt, daß Mengs' ausschließliche Tätigkeit auf
dem Gebiete der Miniaturmalerei zirka fünf Jahre umiaßte u. zw.
die Frühzeit von 1736 bis 1741, wo er aber haupt "hlich Mi-
niaturkopien nach Gemälden schuf. Es ist kein Zweifel, daß sich
Mengs nicht nur während der Dresdner Zeit, sondern auch spä-
ter während seiner 'l'ätigkeit in Rom und in Madrid, wo er gleich-
falls Hofmaler war, mit Miniaturmalerei befaßt hat.
In diese späte, große Schaffenszeit des Künstlers gehören auch
unsere beiden Miniaturen. Mengs hatte viermal während seines
Lebens in Rom Aufenthalt genommen und verbrachte auch noch
die letzten zwei Jahre dort. 1765 ist das Vermählungsjahr des
Anton Maron. Dann folgten die jahre der Wiener Tätigkeit, und
im jahre 1772 oder 1773, als Maron Professor der San Luca-
Akademie wurde, erfolgte seine Rückkehr nach Rom.
Da sich Mengs 1773 von Rom nach Madrid begab, können wir
die Entstehungszeit der Miniaturen eindeutig auf den Zeitraum
1772 73 festsetzen, was sich auch mit dem Alter der darge-
stellten Personen (Anton von Maron, Wien 1733 bis 1808 Rom,
'i'heresa Maron, Aussig 1725 bis 1808 Rom) ausgezeichnet
deckt.
Die beiden Miniaturen stellen somit auf Grund ihrer hervorra-
genden Qualität und des Sujets besonders interessante Objekte
dar. Die Namen von Mengs und Maron, in der Kunstgeschichte
untrennbar miteinander verbunden, sind hier in einem Stück
vereinigt. Beiden Künstlern war in der Epoche des 18. jahrhun-
dcrts ein reiches Betätigungsfeld gegeben. Die Zeitspanne war
die Zeit der großen Repräsentation und der Herrscherpersön-
lirhkeit. Es war daher eine natürliche Folge, daß die Porträt-
und Miniaturmalerei zu besonderer Blüte gelangte. Während
aber viele Porträts der Zeit ausgesprochene Repräsentations-
hildnisse ohne Betonung des persön ichen Charakters darstellen,
bringt Mengs hier die psychologische Tiefe der Erscheinung. Im
Katalog der Miniaturensammlung Warneck, II. Teil unter Nr. 97,
findet sich eine Miniatur von Mengs auf Pergament, darstellend
Prinz (farl Heinrich von Oranien, monogrammiert R. M., welche
für die schablonenmäßige Behandlung des Herrscherbildnisses
ehnend ist. Lemberger bringt in seinem Werke „Die Bild-
Miniatur in Deutschland" die Abbildung der bekannten Mi-
niatur Mengs', des Kurfürsten Friedrich August II. von Sach-
sen, als König von Polen August III. und seiner Gemahlin
Maria josefa, Miniaturen auf Elfenbein, ehemals im Besitz von
Prinzessin Mathilde, Herzogin von Sachsen (Lemberger Nr. 140
und 141). Es handelt sich hier um zwei höfische Porträts, die
Wiedergabe aller Einzelheiten der Kleidung, des Hermelins, der
Orden, ist dem Künstler sehr wichtig. Die charakteristischen
Züge August lll. sind deutlich herausgebracht und Mengs er-
reicht in der Darstellung seines großen Gönners, den er öfters
und mit großer Sorgfalt porträtiert hat, eine außerordentliche
Virtuosität. Eine zweifellos eigenhändige ovale Replik auf Elfen-
bein befindet sich in einer Wienei tmmlung, seinerzeit auf der
Auktion der Miniatursantmlting Gral Eduard Breza, Dresden, bei
Piskti, Wien 1905, Nr. 116; eine andere Fassung, auf Pergament,
befand sieh im Miniaturenkabinett der Gemäldegalerie zu Dres-
den! Zwischen die sn Miniaturen der Dresdner Zeit und unseren
beiden liegt eine Spanne von etwa zwei Jahrzehnten. Aber es
ist nicht nur der entwicklungsmäßige Fortgang des Künstlers
allein, der den großen Unterschied zwischen den Dresdner Mi-
niatttren und unseren reifen Bildnissen der Spätzeit ausmacht.
lis ist die Kraft der Persönlichkeit, die aus dem Antlitz der Dar-
gestellten spricht. Nicht zierliche Pose, wie bei dem Bildnis der
Kurfürstin, sondern schlichte Größe und Individualität zeichnen
diese Werke aus, Sehtäpfungen, in denen der Künstler sein Per-
sönlichstes gab.
be'
tui der Attsntt-littttj; tler Ntttiuluilltibliutltek ln Wien "Das gentttlte Ixleinportrit",
Wien 1931i, waren unter Vr. 112 untl 111 zwei Wiengszninlnturen auf Ellenhellt
tun ttugust Il. (hier lälveftlieh nls Augutt der Starke bezeichnet) untl seiner
livntnhlitt Niaritt Jusein ausgestellt. Unter VI. 125 tlesxeiliett Kataloges heiantl
sich eine Mittltttur auf Elifllltfill, tlllftliüiiltnti die hl. Katharlttat. 7 in dem
gleichfalls tun (irfittstrln Iieurhelleten Knt-tltig der Minlaturettsitttllttiutlg Just-t
Fiese]! Iieflntiett sich unter Nr. 51 untl 52 die iilniitturen des Dnuphins voll
Frankreich und tut (Froßprlltzra Vtin 'l'ttsktttttl, die beide den! Hengst zugewiesen
wurden. Eine driittlllte Bestitnntuttg au! llruntl der vorliegenden Katuittgahbil-
tiungen könnte nur angesichts der Originale durehgettthrt Werden.
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