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HANS VALKENAUER UND DIE SALZBURGER
MARMORPLASTIK 50' VON PHILIPP MARIA
HALM-MUNCHEN
Q- .. j- ' _' M 5. Februar 1514 schloß Kaiser Maximilian mit
I ' ' " " ' "- dem Salzburger Bildhauer Hans Valkenauer zu
Rattenberg am Inn einen Vertrag über ein mäch-
tiges Denkmal, das er im Königschor des Domes zu
Speyer zum Ehrengedächtnis für die dort zur
ewigen Ruhe bestatteten deutschen Herrscher zu
errichten gedachte, und schrieb am 11. Februar
desselben Jahres an Bischof Georg von Speyer
und das Domkapitel in der gleichen Angelegenheit
einen ausführlichen Brief, in dem er seine Ab-
sichten und Pläne über die Ausführung des Werkes darlegte. Ich gebe die
beiden für die nachfolgende Untersuchung wichtigsten Aktenstücke im Wort-
laut wieder. "
Der Vertrag lautet: Item kais. maj. hat mit maister Hannsen Valckhen-
awer dingen lassen ain grab zu Speyr zu machen von ainem hubschn rotten
märbl dem besten, nemlichen also daz er den stain auf seinen costen zu
solichem grab bestell und den nach laut der visierung ime uberantwurt,
possier und rauchwerch und also gerauchwerkht an die Saltzach lifer. Soll
ime kais. maj. je fur ain centen gerauchwerkht bis an die Saltzach auch fur
den stain und arbait geben anderhalben guldin reinisch. Item zwelf runde
sewln, der jede an der leng vierzehen gut schuech und unden anderhalben
schuech und oben ainen schuech dickh haben; und an jeder derselbn sewln
soll sten ain pildnus aines kaisers, kunigs oder kaiserin nach laut der visie-
rung derselben pild, an der leng sechs schuech, und zu solher leng sein
gepurlich proporcion an der dickhe haben soll. Item auf den zwelf sewln
soll sten ain kaiserliche durchsichtige cron, die in der rundierung vierund-
zwainzig schuech und an der hohe siben schuech haben soll. Sein majestat
will auch beruertem maister im anfang der arbait geben hundert guldin rei-
nisch und wan er dieselben 100 guldin emphangen und eingenomen hat,
so solle er vonstundan anfahen zu arbaiten. Item dieweil sich obgemelter
maister erbotn hat, sofer daz capittl sich mit ime vertregt, so wolle er
gemelte arbait an die stat ausmachen, wo dan solher Vertrag zwischen inen
gefunden wurde, so sollen erst die stain wan die arbait ganz aufgericht ist,
gewogen und der obgemelt lon nemlich anderthalben guldin fur ain zenten
fur daz rauchwerchen; wo aber der vertrag obgemeltermassen zwischen dem
cappittl und dem maister nicht gefunden wurde alsdan die stain also gar
gerauchwerkht, wie obstet, gewogen und bezalt werden.
Act. Rattenberg am Yn 5. februarii anno etc. 1514.
' Die beiden Urkunden sind veröHentlicbt in dem Jahrbuch der Kunsthislorischen Sammlungen des
Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. I (1883), Seite LV.
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