den Raum schichtend, verkrümmend, wird vom Tod heimge-
tht, der sein letztes „devoir" mit einem Blumenstrauß dar-
ngt. Die Verbeugung des Todes gegen das Leben enthebt ihn
ht seiner Pflicht. Hier wird eine unironischc Substanz er-
eht, der Kommentar liegt in einer lestcn Eingeschlossenheit
rndländischer Zusammenhänge, das Persönliche erreicht den
l, wo es in seiner Ruhe liegt.
sichzcitig aber tritt ein neues Element in die Graphik Moldo-
18 ein. Es ist das Phänomen der Leere. Entscheidend wird an
' Zeichnung nicht mehr der gefüllte, mit Formelcmenten
sehene Raum, sondern die Spannung, die zwischen Zeichen-
zung und Zeichensetzung liegt. Das Heterogene und die Klit-
ung des Heterogenen verteilten sich auf Randbezirke. Standen
früher im Zentrum, um eine Schockwirkung hervorzurufen,
verteilen sie sich jetzt über den Bereich der graphischen Aus-
ye - das Zentrum des Blattes. Das Periphere tritt damit in
whcinung und die Spannungen innerhalb einer gegebenen
'm. Das Entlecrtsein wird sichtbar und Gegenstand, die sau-
ide Macht der Leere des Blattes ein Mittelpunkt, um das sich
der graphische Kommentar rankt. Es ist die weitere Steigung
einer Haltung, die sich gegen die Tektonik wendet und die Dy-
namik forciert, um pulsendcs Leben zu erzeugen. Die Form er-
scheint wie ausgestreut aus einer spielenden Hand.
So sammelt sich das Werk zur Aussage: Sie spannt sich in
den fruchtbaren Bereichen zwischen Sexus und Tod. Der Be-
fruchtung und dem Vergehen. Innerhalb dieser Pole wird alles
in Frage gestellt, ohne daß Moldovan deshalb dem Pessimismus
verfällt. Dennoch wuchert in ihm ein gesundes Mißtrauen den
Dingen gegenüber oder vielmehr ihren Erscheinungsformen,
deren Sein er niemals angreift. Das durch die Finger Gleitende
der Existenz, die nur aul die Zeit bezogen ist, wird bei ihm augen-
scheinlich. Schrcek und Angst, die in vielen Formungen auftre-
ten, werden durch Übersicht gegliedert, ohne deshalb ihre zeit-
liche Bedingtheit zu verlieren, und die Liebe zum Skurrilen bin-
det; sich in den Bereich eines menschlichen Verstehens. S0 stellt
sich sein graphisches Werk in die Front eines Kommentars der
heutigen Welt, der seine Bezüge zum ewig Gültigen nicht ver-
gißt, aus ihm vielmehr den Anlail zur Deutung der Gegenwart
schöpft.
PIE ZAUBERWELT DER MALERIN RENY LOHNERS
l einer kleinen, aber gewählten Schau xion Werken aus den
clen drei Jahren, lhlI dic Wiener Malerin Reny Lohne-r zum
lenmal im Ostern Mischen Museum für iingcwnndle Kunst
' ein größeres Wlienel" Publikum. Trotzdem ixl ihr Nnmc si-
zrlieh vielen nicht unbekannt, denn sie hat in den letzten
iren eine ganze Reihe von Kostümcntwürien für die Wiener
zits- und Volksoper geschaffen, so für Don Pasquale, den
iiiensehmicd, Hiinsel und (irelel oder Pnlcnblul.
: enge Beziehung zur Musik und die Freude an der Arbeit für
Oper zeigen die Entwürfe für drei BJiiClIC, "Die magische
ommel", „Marie-jcanne" und „Die goldene Niiske", die nicht
in den Kosiümen, sondern auch im Szenario von Rcny
_- - ("um
Reny Lohncr, „im Tui der Yel'iua.sencn".
[m Besitz der Künstlerin,
1956. OIJFCmpcrn.
Reny Lohncr. "Die GUallüIndClCn". 1936. ÖI-Tempern.
In Privnlbcsirz, Rio de Janeiro.
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