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Volltext: Alte und Moderne Kunst II (1957 / Heft 11)

Das Säulenzimmer ist der schönste und 
größte Raum des Schlosses. Die tief herab- 
gezogenen Gewölbe ruhen auf einem ge- 
mauerten Pfeiler in dessen Mitte (rechts im 
Vordergrund). Das Bild zeigt somit ein 
Viertel des Zimmers. - Der Totcnschild ist 
durch die monumentale Einfachheit und 
Harmonie seiner Gliederung von packender 
Wirkung und Schönheit. Um das Wappen 
der Grafen Stubenberg, auf schwarzem Feld 
ein silberner Anker, durch dessen Ring ein 
blonder l-ktarzopf gezogen ist, liegt eine 
Maßwerkrosette, deren goldene Stäbe sich 
von einem tiefblauen Grund abheben. Der 
äußere, wiederum schwarze Streifen trägt 
eine goldene Inschrift in edlen, gotischen 
Lettern. Sie gibt an, daß hier, - der Schild 
stammt aus einer einstmals stubenbergi- 
sehen Patronatskirche -, die edlen Herren 
Lewpolt, jörg, Wilhal und (unleserlich) 
Albrecht begraben liegen. - Ein anderes 
Prunkstück dieses Zimmers ist der gotische 
Weichholzlisch mit eingesetztem Fischbla- 
senmaßwerk. Auch die verkeiltcn Querbal- 
ken tragen Flachschnitzerei und kennzeich- 
nen dieses seltene Stück als ein Möbel der 
alpenländisehen Spiitgotik des ausgehenden 
15. jh. - Die formschönen Fauteuils mit 
Volutenfüßen, Stegen und Lehnen in Nuß- 
holz sind gute Möbel des frühen 18. jh. 
 
liin nnderer Teil des Säulenzirnmers. - Der große Reiz und die woh 
gestimmte Raumwirkung beruhen auf der Selbstverständlichkeit, wt 
mit hier die gekrümmten Flächen der Wölbung und die Wandeintcilun 
zusammenstimmen. Mit welch sicherem Sinn für Proportion das Fensu 
in die Wand gesetzt ist, - das könnte vielen heutigen Architekten u 
Vorbild dienen. Die Rahmung und Verglasung nach alter Art unten 
streicht den harmonischen Eindruck. - Auf der Truhe aus dem 17. _]l 
liegen alte Schlösser. 
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