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Volltext: Alte und Moderne Kunst III (1958 / Heft 1 und 2)

Pnpieriiichcr, Hulzgcz-lrli mil vingcicglvixx 
[Elfenbciiu und PCFiTTlllllUFkl1OPf, Kupfursiich 
VlTfhUliltil von Wcnxcl Eiwgclmann m1,]. 
(1748-1803). zum dem Vcring johann Krcu- 
zcnfcld, Wien 1788. - Yoi-(iciwciic mit Dar- 
SlCiILIng der "Eroberung dcs lü "ischvn Lu- 
gcrs bei Dubivri" durch die kaiscriichcn 
Truppcn. Rückseitc mii Duiwtcilung eincs 
Mnskcniwililcs im Redoutcns il. Die ' 
nisse dcs lürkischcn Fcldzxlgcs, 1m 
Ostern-ich an dcr Sciu- Rußi; ds luilnuhnw, 
und div: führcnden PCPNiilÜiChixUilCn hlll (lcr 
Verlag Lößchcnknhl in znhircichen Blzntcrn. 
Kulcndcrrx, Flichcrn usw. argcstclll, dic zum 
Teil im Ilismriachcn Museum vnrhandcxi 
sind. 
 
 
  
 
  
 
Pnpierfächer, geschnitztcs und bemalte 
fenbeingestcll mit Perlmutterkncpf, br 
seitig kolorierte Kupferstiehe aus dem 
lag Löschenkohl, Wien 1783. - Aul 
Rückseite: Audienz des Botschafters vor 
rokko bei Kaiser Joseph II. am 28 
bruar 1783 (Bilclmille), links eine türl- 
Lngerszene, rechts ein türkischer Hart 
Auf der Vorderseite wird der Einzug de 
rokknnisehen Gesandsehalt in Wien 
20. Februar 1783 dargestellt. Die auf l: 
Fächerblättern dargestellten Szenen er: 
nen auch als größere Einzelblätter im 
chcn Verlag. z. T. auch mit Text in z 
scher und deutscher Schrift. Das Erl 
stellte eine richtige Sensation im alten 
dar, wie ein Jahr vorher der Besuch 
Papst Pius VI. Zahlreiche Broschüren, 
der usw. beschäftigten sich damit; die 
rokkanergasse und das Gasthaus „Zum 
rokkaner" erinnern noch heute daran. 
Buchillustration oder ein Fächerblatt handelte, diese im Aus- 
land zu bestellen oder einzuführen. Die beiden Länder, aus de- 
nen solche Erzeugnisse bezogen wurden, waren hauptsächlich 
Deutschland und Frankreich. Nach einigen Versuchen zu Beginn 
dieses Jahrhunderts zur Begründung einer eigenen Kupferste- 
ehersehule gerieten diese wieder ins Stocken. Erst mit der Rück- 
kehr jakoh Matthias Schmutzers aus dem Wille-Atelier in Pa- 
ris nach Wien und der 1772 begründeten „K. K. Akademie der 
vereinigten bildenden Künste" erfolgte eine Änderung. Schmut- 
zer war der Lehrer einer ganzen Generation von Wiener Ste- 
chern, deren ausgezeichnete Technik auch im Ausland Aner- 
kennung und Verwendung fand. 
Während die Pariser Fäehcrmacher, die 1673 bereits 60 Mit- 
glieder zählten, sich zu einer eigenen Zunft zusammenschlos- 
sen. bahnte sieh in Wien erst hundert Jahre später eine ähnliche 
Entwicklung an, wenn sie auch niemals jene Bedeutung erlangte. 
Seit 1778 sind in Wien die ersten „Waderlmaeherf wie man die 
Fächercrzeuger nannte, aus den Handelsschematismen ersieht- 
lich. Die Zahl steigt von sieben auf etwa fünfundzwanzii 
um 1800 und sinkt dann wieder stark ab. 1825 ist nur meh 
liächermacher bezeugt. 
Zwei Verlage überragen an Bedeutung, Qualität und Produl 
rät alle übrigen Unternehmungen dieser Zeit. Von beiden h 
sich auch wenigstens so viele gesicherte Beispiele ihrer Er: 
nisse erhalten, daß man imstande ist in Verbindung mit der 
klameanzeigen ein geschlossenes Bild ihrer Produktion z: 
halten. Als der älteste von beiden ist johann Kreut(t)ze 
(auch Kreizenfeld und Kreutzinsleld, eigentlich Vigilis von l- 
zenlcld, geb. 1730, gest. Wien 19. November 1793), von l 
Friseur, seit 1778 als Fächerfabrikant bezeugt, der seine Ni 
lage zuerst „Beim wilden Mann" in der Kärntnerstraße, s 
„Zum Groillürsten von Rußland" in der Kärntncrstraße Nr. 
und zuletzt unter dem gleichen Sehildnamen am Graben Nr. 
hatte. Von ihm hieß es in Schedcls Wanrenlexikon: „Die 1' 
zingsfeldische Fächerlabrik zu Wien liefert jetzt alle Sorter 
F"chern, und zwar von 5 kr. das Stück bis auf 100 Dukate 
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