adition werden sie bis weit ins 19. Jahrhundert hinein fort-
'ührt.
der zweiten Hälfte des 15. jahrhunderts beginnt in Ägypten,
herlich angeregt von Kleinasien, die verhältnismäßig kurze
itezeit einer eigenständigen Teppichkunst. In der strengen
lisierung und Flächenbetonung ihrer geometrischen und
anzliehen Muster diesen verwandt, zeigen sie ausgesprocnen
itrale Kompositionen; große vieltcilige Sterne und Vieleeke
t minutiöser Innenzeichnung beherrschen das Mittelfe!d der
genannten Damaskusteppiche, die in ihrer charakteristischen
ichnung viele Anregungen der alten und spätantiken Kunst
yptens wieder verwenden. Nach der türkischen Eroberung
l7 gehen diese speziell ägyptischen Muster mit fließenden
ergängen in der türkischen Teppichkunst auf, die, vielerlei
ifliisse in sich verarbeitend, ihre Erzeugnisse mit dem ganzen
ichtum der türkischen Flora schmückt, die in der Verbindung
Luralistischer und phantastischer Einzclformen ihren beson-
-en Reiz erhält.
einem Bruch mit der vorausgegangenen Entwicklung kommt
vor allem in Persien. In den großen Hofmanuiakturen, die in
' Regierungszeit der Saiawiden in den Städten entstehen, wer-
1 Buchkünstler und Maler nun von entscheidendem Einfluß
i die Teppichmustcr, deren Entwürfe sie oft direkt liefern.
t dieser Verbindung zur Malerei werden die Muster nicht nur
ungeahnter Weise bereichert und differenziert, sondern auch
künstlerisch höchste Vollendung der orientalischen Teppich-
nst erreicht. In Nordwest- und Mitlelpersien wird das soge-
1nte Medaillonsystem mit seiner klar ausgewogenen Zentral-
mposition von Miitelstern und Eckviertcln das vorherrschende
korationsprinzip, dessen Einfluß sich auch bis weit in den
zlosten Persiens und nach Westen bis zu den türkischen und
Uschakteppichen verfolgen läßt. Entgegen dem in allen anderen
Teppicharten bestimmenden Ineinanderfügcn aller Musterteile
in eine Schicht, die wie ein Netz über dem Grund liegt, steigern
die persischen Muster ihren Reichtum an Einzelformen durch
eine mehrfache Überschichtung der Formen. Zumeist sind es
mehrere Rankensysteme, die, jedes für sich klar durchgezeichnet,
übereinander liegen und mit ihren Blüten und Blättern den Grund
erfüllen. Bei größtem Reichtum und oft packender Naturtreue,
besonders in der lebendigen Wiedergabe der gejagten und kämp-
fenden Tiere, wie sie vor allem die schönsten Erzeugnisse Ost-
persiens auszeichnet, bleibt dadurch immer die Klarheit der
Zeichnung und die zwar vielschichtige, aber nirgends die Fläche
durchbrechende Einheitlichkeit des Musters gewahrt. In dieser
Verbindung von lebensnaher Erfassung und größter Annähe-
rung an die Malerei, wie sie vor allem die figuralen Muster
zeigen, mit strenger zeichncrischer Disziplin, die bei aller Fri-
sche nie naturalistisch und bei aller Fülle nie unübersichtlich
wird und nie den Teppich zum einfachen geknüpften Bild wer-
den läßt, sondern seine Eigenart als flächenhaften Bodenbelag
immer wahrt, liegt die besondere Meisterschaft der persischen
Musterzcichner. S0 großartig die Blüte der persischen Teppiche
in ihrer klassischen Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts war, so
relativ rasch war ihr Verfall und Niedergang, als mit politi-
schen und wirtschaftlichen Krisen die meisten der großen Hof-
manufakturen nach dem Sturz der Safawiden ihre Tore schlie-
ßen mußten. Nur in stark vereinfachter und vergröberter Form
konnten sie in den bescheidenen Erzeugnissen kleinerer Betriebe
Aufnahme und Fortführung finden.
Neben diesen Hauptgebietcn des Orientteppichs ist die Teppich-
kunst auch in Indien und Ostasicn heimisch geworden. Oft als
Wandbehang oder Säulenverkleidung verwendet, sind die chine-
so!
Sri
mcr Dar
r-Hellbla
laskustcppich mit geometrischcm Muster (Ma
1. Ägypten, Kairo 16. jh. (470 )( 334 cm).
nlukcnlcppich
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Arbgtbung stets Gelb-
eum m: angewandte Kunst.