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Volltext: Alte und Moderne Kunst III (1958 / Heft 3)

Zwei Wellen begegnen sich: Va 
Oberen Bclvcderc. 
rghs Expressionismus, gesehen im Rckokospiegcl eines Kabinetts im 
einer Art Funktion des Lichtes wurde, gilt Van Goghs innerstes 
Interesse den einzelnen Dingen. Dies geht in der ihm eigenen 
leidenschaftlichen Versenkung so weit, daß es zu einer Art von 
Beseelung selbst der leblosen Dinge, der Stillehenobjekte, kommt. 
Das ist eine entschiedene Abwendung von der Optik des Impres- 
sionismus und könnnc als eine Rückkehr zur Gegenstandsauf- 
fassung in der älteren Kunst, zum Beispiel der des Mittelalters. 
erscheinen. In Wirklichkeit ist es aber doch nicht ein solcher 
„naiver Realismus", denn Van Gogh hat mit gleicher Intensität 
wie die Einzeldinge und -wescn auch die ihnen übergeordneten 
Kräfte und Formen erfnßt. Am deutlichsten zeigt sich das in der 
Rolle der Linearperspektivc. Van Gogh hat die Perspektive über 
steigert, umgeformt und dramatisiert, und damit in einer fas 
beispiellosen Konzentration den Raumaulbau und die Raumbc 
wegung der freien Landschaft und des Innenraumes, aber aue 
ganz kleiner Naturausschnitte, festgehalten. S0 wie das Raum 
gerüst ist aber auch die Detailform von gesteigerter Bewegun 
erfüllt. Seit seiner Pariser Zeit sind ausnahmslos alle Bilde 
und Zeichnungen Van Goghs von äußerster Bewegung durch 
strömt. Eine Ursache der Bedeutung, dcr außerordentlichen Wir 
kung Van Goghs liegt darin, daß diese übertriebene Bcweglhei 
und Erregtheit nicht nur Auslluß cincs zu ständigen Ekstase
	        
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