Ferdinand Georg Waldmüller,
Sonntag". Unbekannter Besitz.
„Am Palm-
so sind die Landschaften Waldmüllers gerade durch die genaue
Versenkung in das Kleine, bisher nicht Gesehene zu bedeu-
tendsten Dokumenten der frühen deutschen Landschaftskunst
im XIX. Jahrhundert geworden. Was Kaiser von der Maltechnik
Waldmüllers mitteilt, ist richtig, was er von Waldmüllers tech-
nischer Methode ableitet, erscheint falsch. Landschaftsstudien aus
der Mitte der Vierzigerjahre bestätigen tatsächlich die mosaik-
artige Entstehung der Naturausschnitte: neben vollständig aus-
geführten Landschaftstcilen steht völlig unvermittelt die nackte
Malfläche, ob Waldmüller eine Landschaft von Brunn am Ge-
birge für sein Gemälde „Die Ernte" oder Felsblöckc und Bai
slämmc für sein Bild der bindenden Frauen malt. Die Baums
dicn aus Rom vom Jahre 1846 stehen, ausschnitthaft wie
einem Aquarell, auf reinem Malgrund. Nur zwei undatierte Fr
enbildnissc offenbaren um die völlig ausgeführten Köpfe e
leichte Lavierung des Hintergrundes. Die unvollendeten Ger
bilder aus Waldmüllers Spätzeit aber verraten die Abkehr '
einem mosaikartigen Aufbau der farbigen Kompositionen.
gesamte Malfläche erscheint mit dem Pinsel grundiert. Nur
eine Gemälde „Am Palmsonntag" ist in Teilen auch in der ers
Ferdinand Georg Waldmüller, „Verweigern:
Fahrt". Galerie des XlX. Jahrhunderts, Wien.
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