Blick in den Klnviersaal der Sammlung alter
Musikinstrumente in der Neuen Burg. ln der
Mitte Beethovens Flügel von Ernrd Fröres in
Paris aus dem Jahre 1803.
nd dieser Stücke rundet sich das Bild von der älteren Zeit über
Epochen der großen klassischen und romantischen Meister
zur Gegenwart.
ben Instrumenten, die schon zur Zeit der Renaissance als
rrkwürdigkclten galten, wie die riesige „Bass-Lautencister" oder
„Tartö1ten" genannten Schalmeien in Dracheniorm, neben
nstwerken wie die köstlich geschnitzte Lira da braccio vom
ire 1511 oder die mit fürstlicher Pracht ausgestattete Cister,
1574 von Girolamo de' Virchi in Brescia für Erzherzog Fer-
and angefertigt wurde, finden sich alte Klaviere, Lauten, Gi-
ren und Harlen, Gamben, Violinen und Tanzmeistergeigen,
"schollene Blasinstrumente, Zinken, Pommern, Krummhörner,
ekettc, Dulziane, Sordunen und ganze Serien von Blockflöten
- verschiedensten Größen. Neuere, weiter entwickelte und aus-
)ildetc Instrumente sowie kostbare Erinnerungsstücke folgen,
der Hammerflügel von Conrad Graf in Wien aus dem Besitze
1 Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms, Beet-
Iens Pariser Erard-Flügel oder das Tafelklavier von Walter
d Sohn, auf dem Franz Schubert musizierte.
e diese Schätze werden seit dem Ende des Krieges - da der
nmlung ihr früheres Heim im Palais Pallavicini am josefsplatz
ht mehr zur Verfügung stand - in der Neuen Burg wieder
ganz neu aufgestellt. Nach schüchternem Anfang wurde hier
1948 als erster ein weitläufiger, siebenfenstriger Saal eröffnet, in
dem die Entwicklung des Klaviers von den Cembali, Spinetten
und Clavichorden alter Zeiten bis zum modernen Konzertflügcl
gezeigt wird. In der Folge schlossen sich vier weitere große
Säle an, die alle Gattungen der Zupi- und Streichinstrumente
sowie kostbare Blasinstrumente in mannigfacher Auswahl dar-
bieten. Auch Teile des prachtvollen Stiegenhauses der Neuen
Burg konnten in die Ausstellung einbezogen werden.
Einen ganz besonderen Charakter erhalten die Sehauräume
durch den reichen Schmuck mit Tapisserien aus der berühmten
Wiener Gobelinsammlung und von Musikbildern, die der Ge-
mäldegalerie des Kunsthistorischen Museums zu danken sind.
Gemälde wie der Lautenspieler von Antonio Carracci oder
das Bildnia einer Dame mit einer Lira da gamha von Ferdinand
B01 und andere mehr vermitteln dem Besucher eine anschau-
liche Vorstellung von der Haltung, Spielart und Verwendung
der gezeigten Instrumente.
Höchsten Wert legt die Sammlung darauf, ihre Instrumente-sa-
weit dies irgend tunlich ist-wieder spielbar zu machen: sie will
ein „Klingendes Museum" sein, das nicht nur der wissenschaft-
lichen Forschung dienen soll, sondern auch der lebendigen Musik.