Zwischen diesen beiden Möglichkeiten, einer kräftig charakteri-
siercnden und einer heiter verspielten Gestaltung, behauptete
sich aber auch der Einfluß des größten Wiener Plastikers im
18. Jahrhundert, Georg Raphael Donners. Der Modellmeister Jo-
hann Joseph Nicdermayr stammte ja aus dem Donner-Kreis. Es
nimmt daher nicht wunder, daß er in allen seinen Modellen
dem geheimen „Klassizismus" seines Meisters sich verpflichtet
lühlte. Seine schönsten Gruppen zeigen bereits alle jene Merk-
male, die Winekelmann als die neuen Ziele und Aufgaben der
künstlerischen Gestaltung propagierte: „Edle Einfalt und stille
Größe".
So währte die Zeit der reinen Rokokoformcn in der Wiener Por-
zellanproduktion nur ein Jahrzehnt (1745-1755). Ihr bizarres
Spiel war ein Intermezzo und ein Zugeständnis an eine herr-
schende Modeströmung, von der man sich bald wieder abwandte,
um jene wienerische Note zu pflegen, die im Werke Georg Ra-
phael Donners ihre reinste Ausprägung erfahren hat.
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Gärtnerin. Eine der anmutigen Slzituctten aus der Frühzeit,
deren Besonderheit ist, dafl sie der Modelleur ohne Sockel
bildete. Als Vorbild diente das berühmte Gemälde Watteaus
„Der Tanz", das sich heute im Besitz der Staatlichen Museen
in Berlin befindet. 1745-1749. Eingcpreßtcr Bindenschild.
Österreichisches Museum für angewandte Kunst.
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