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sten Innern etwas, er erlebt eine Weltenwende, das Biid, das
er zu verwirklichen gesucht hatte, versinkt in der Nacht.
Als ein Gebroehener kehrt Karl in die Niederlande zurück.
Zwischen Oktober 1555 und jänner 1556 entsagt er all seinen
Ämtern und Würden und stellt den Ständen seinen Sohn Phi-
lipp II. als König von Spanien und Herrn der Niederlande und
Italiens vor. Die Nachfolge in Deutschland erhält sein Bruder
Ferdinand.
Karl wählt ein Landhaus bei dem Kloster San jeronimo de
Yuste in Eslremadura zum letzten Aufenthalt; dort sollte er
am 21. September 1558 sterben.
Das allgemeine Konzil, von welchem noch der Weltflüchtige
die Vermeidung der nun einsetzenden Glaubenskämpfe erhofft
hatte, war endlich am 13. Dezember 1545 in Trient zusammen-
getreten und tagte mit Unterbrechungen bis 1563. Allgemeines
Konzil! Denn immer schon hatte Karl sich gegen ein deutsches
Nationalkonzil gewehrt; er hatte seine Gründe dafür. An seinen
Bruder Ferdinand hatte er in seiner zurückhaltenden Weise
geschrieben: „je mehr die deutsche Nation unter sich ist, um
so mehr wird sie zu Irrtümern neigen." Den Absehluß des
Tridentinums hat er nicht erlebt.
Die Spanier hatten einst im Beginn von Karls Regierung, als
er sie, kaum eingetroffen, wieder verließ, um sich nach Aachen
zu begehen, die kaiserliche Politik ihres Souveräns nur wider-
strebend erfaßt. Ihre Ziele waren in ganz anderem Sinne impe-
rial, als es der mittelalterlichen Vorstellung von der Universali-
tät und dem obersten Schiedsamt entsprach. In der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts wurden sie Entdecker und Eroberer der
neuen Welt. Ihre Tatkraft und Leistung gelangten zu welt-
umspannendcr Wirkung. Gold und Silber aus den neuen Kon-
tinenten haben die führende Rolle ermöglicht, die Spanien von
nun an in der Durchführung der (Jegenreformation spielen
sollte. Die Epoche der Religionskriege hatte begonnen.
In wieviel Verhüllungen wechselnder Darstellungen ist die fürst-
liche Persönlichkeit Karls seither an uns vorübergezogen! Als
Verkörperung jeder denkbaren Bedrohung in der französischen
Geschichtsschreibung, als nach Hegemonie strebender Zerstörer
der Staaten und Vülkerfreiheit in der englischen Auffassung, als
Verräter deutscher Art von kleindeutsehen Nationalisten aus
gesehen, als Feind des gereinigten Glaubens aus protestantischer
Sieht, als erasmianischer Skeptiker in der Auffassung mancher
Vertreter der alten Kirche.
Im heutigen, vielleicht sehr kurzen Zeitmoment, erscheint nun
Karls Streben zum erstenmal wie losgelöst von den gewohnten
Vorstellungen, als" eine Erscheinungsform höherer Weisheit,
deren Umwandlung in Staatsweisheit nie zu gelingen scheint.