Marschall hat eine früh erreichte Meisterschaft durch ein lan-
ges Leben hindurch festzuhalten vermocht. Dafür möge die
abgebildete Medaille zeugen. Die Kunst der Porträtmedaillc,
in deren Ausübung der Meister sich im Zentrum seines Kön-
nens zeigt, verdankt Rudolf Marschall eine große Reihe lebens-
voller Bildnisse von dauerndem dokumentarischen Portraltwcrt.
Eine derartige Eigenschaft mag heute bei einer Medaille als
„traditi0nell' und „unkünstlerisch" gelten, für die Zukunft aber
verbürgt doch sie den bleibenden historischen und wohl auch
künstlerischen Wert.
Marschalls künstlerischer Lebensweg ist von Jugend an von Aus-
zeichnungen und Ehrungen begleitet gewesen: Preise als Gra-
veurschüler und Akademiker, Preise auf in- und ausländischen
Ausstellungen, auf Weltausstellungen. Als Krönung dieser
Ehrungen darf wohl die Verleihung des Ehrenkreuzes für Wis-
senschaft und Kunst, l. Klasse, angesprochen werden, zu der
sein 85. Geburtstag die Gelegenheit bot. Es ist der zweite Fall
dieser Art, da vorher auch der Medailleur Professor Arnold
Hartig durch die Verleihung der gleichen Auszeichnung eine
verdiente Ehrung erfahren hat. Den Freunden der Medaille und
dem Verfasser dieser Zeilen als Direktor des Wiener Münz-
kabinettes bedeutet es eine große sachliche Genugtuung, die
sonst mit Unrecht sehr vernachläßigte Kleinkunst der Medaille
in dieser auszeichnenden Art geehrt zu sehen. Möchte aber das
gezeigte Interesse der zuständigen Stellen nach solchen persön-
lichen Ehrungen nicht wieder crlahmen, sondern sich auch
weiter tätig erweisen in der Förderung des Kunstzweiges, dem
die Ausgezeichneten ein Leben voll intensiver künstlerischer
Arbeit gewidmet haben.
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AUTOREN
UNSERE
Maria Cupru. geb. 3. Oktober 1891, studierte bei Prof. Strzygowski
Kunstgeschichte, promovierte 1927 zum doctor philosophiae. Mitarbei-
terin an Dehios Handbuch der Kunstdenkmäler für Wicn, Niederöster-
reich und das Burgenland.
Else Giorzlani, Dr. phil., geb. am 18. März 1923 in Wien, studierte
Kunstgeschichte und klassische Archäologie an der Universität Wien,
seit 1951 am Historischen Museum der Stadt Linz als wissenschaftliche
Vertragsbcdienstcte tätig, seit Anfang 195-1 am Historischen Museum
der Stadt Wien mit der Bearbeitung der Numismatischen, Graphischen
ttnd Kunstgcwerblichcn Sammlung betraut.
Veröffentlichungen: Das mittclbyz. Dekorationssystem im Jahrbuch der
hyz. Gesellschaft 1951, Verf. von Ausstellungskat. des Hist. Mus. der
Stadt Linz, vcrsch. Artikel für Zeitschriften und das österr. biogr.
Lexikon.
Frau: Gl" "k, als Sohn des späteren Direktors der Gemäldegalerie des
Kunsthistorischcn Museums Gustav Glück am 12. September 1899 ge-
boren. Dr. phil. am 8. November 1923, von 1924-1948 Angestellter
und zuletzt Leiter des Verlages Anton Schroll 8: Co., seit 1949 Direktor
der Museen der Stadt Wien, seit 1955 Vizepräsident der Osterreichischcn
Landeskommission der ICOM.
Walter llxlmmelbergw", geb. in Kladno am 16. September 1913. Deutsche
Universität Prag (Neuere Geschichte und Volkskunde), Dr. phil.
19. Juni 1936. 1939-19-11) Prov. Leiter der Heeresarchiv-Zweigstelle
Prag, 1940-49-11 Leiter der Mililärmatrikclstelle Prag.
Seit 1. März 19-17 Historisches Museum der Stadt Wien.
Ein Beitrag über den Dreißigjährigen Krieg und die Entstehung des kai-
serlichen Hecrcs für das Werk „Drei jahrhunderte Österreichisches
Soldatentum" und ein Beitrag zur Geschichte des Bürgerlichen Zeug-
hauses in Wien, über das älteste Inventar vom Jahre 1691, im Druck.
Alfred Illay, geb. 1908 in Wien. lltimnnistisehes Gymnasium. Stu-
dierte an der Wiener Universität Germanistik, Kunstgeschichte und
Geschichte (mit besonderer Berücksichtigung der alten und mittel-
alterlichen Geschichte und Kulturgeschiehte). Dr. phil., tätig als Kustos
am Histoirschcn Museum der Stadt Wicn. Derzeit Rat der Museen
der Stadt Wicn. Museales Hauptarbeitsgebict: Geschichte des Wiener
Stadtbildes (räumliche Entwicklung und künstlerische Darstellung).
Pelz-r Pölscfsmer, geb. am 5. November 1924 in Wicn, Studium an
der Wiener Universität (Kunstgeschichte bei Karl M. Swoboda, Ar-
chäologie bei C. Praschniker). Dissertation über den Wiener Landschafts-
maler Franz Steinfeld. Promotion zum Dr. phil. 1951. Danach kauf-
männischer Beruf. Seit Mai 1958 Adjunkt am Historischen Museum
der Stadt Wien.
Iluinz Scböny, geb. 3. April 1912 in Wien. Universität Wien (Germani-
stik. Anglistik, lndogermanistik, Kunstgeschichte), 19-10 Dr. phil. -
Scit 1945 am Historischen Museum der Stadt Wien (Porträtreferat),
1958 Rat. Vorstandsmitglied der Harald-Genealog. Gesellschaft , Adler"
und der Adalbert Stifter-Gesellschaft. - Veröffentlichungen: Mozarts
Wiener Wohnungen (in „Osterr. Musikzeitschrift" Xll4) 1956. Ein Holz-
schnitt Donat Hübschmanns (in „Wiener Schriften V) 1957. Zeit und
Bildnis III (Dichten und träumen) und IV (Macht der Musik) 1957. -
Zeitschriftenaufsätze seit 1946 über Fendi, ligger-Lienz, Poche, R. Haf-
ner, j. Hoffmann, Alt u. a., genealogischc Arbeiten über Rosegger,
Tautenhayn, Waldmüller, Gran, Köchel u. n, 1953 ff. Herausgeber der
"Österreichischen Ahnenlisten".
Gerlrud lldemigg, geb. 1916 in Wien. Von 1936-1939 Leiterin einer
Arbeiterbücherei der Stadt Wien. 1939 in den Dienst des Wiener Ma-
gistratcs aufgenommen und den Städtischen Sammlungen (Stadtbibliu-
thck und Museum) zugeteilt. Nach der Trennung dieser beiden In-
stitute in der Stadtbibliothek verblieben. 1950 in das Historische Mu-
scttm der Stadt Wicn versetzt und hier als Mitarbeiterin in der kultur-
geschichtlichen Abteilung und als selbständige Bearbeitcrin von Mode-
und Möbelfragen beschäftigt.
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