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Fabrikanten vorurtheilsvoll glauben, die Poren des Meerschaums
verstopft, sondern im Gegentheil, sie öffnen sich und lassen jeden
kleinsten Fleck auf das Genaueste zum Vorschein kommen.
Jeder Kaufmann beschäftigt beinahe das ganze Jahr eine
Gruppe von 10—15 Arbeitern, und sobald das Geschäft einiger-
massen reger geht, oder einige Meister selbst ihre Waare poliren,
entsteht ein förmlicher Arbeitsmangel, welcher die Löhne bedeu
tend in die Höhe treibt.
In demselben Grade, als das Poliren vorschreitet, muss das
Sortiren der Waare erfolgen.
Im Ganzen werden 40 Qualitäten sortirt, u. z. 10 Sorten,
die mit I ma bis X ma bezeichnet werden. Gleichzeitig theilt man
jede Qualität in 4 Grössen.
Die erste Grösse wird aus Stücken gebildet, von welchen
25 bis 40 eine Kiste bilden. Da jede Lage in solchen Kisten
durch feingekrämpelte Baumwolle geschieden ist, heisst diese
Sorte Seramaly (Lagerwaare).
Die zweite Grösse besteht aus Stücken, von denen 100 bis
150 auf die Kiste kommen. Auch diese werden lagenweise durch
Baumwollschichten getrennt, und heissen Biribirlik (grosse
Baumwollstücke).
Die dritte Grösse füllt eine Kiste mit 200 bis 250 Stück.
Von diesen werden immer zwei Lagen durch Baumwollschichten
getrennt; sie heissen Pämbetly (kleine Baumwollstücke).
Die vierte Grösse, von welcher 450 bis 1500 eine Kiste
bilden, wird lose in die Kiste geschüttet, und blos gegen die
Beibung an den Wänden durch Baumwolle geschützt; sie heisst
Dokmö (KastenstUcke). Die Kisten werden in besondern Grössen
für jede Qualität gefertigt, so dass dieselbe schon an der äussern
Form der Kiste erkenntlich wird. Diese Grössen sind ungefähr:
für die I. Qualität 30" Länge 8 */a" Breite 15 i/ a Tiefe
n n n ^0 n 8'/," „ 15*/," „
„ „ in. „ 30" „ 8y a " „ 15»/," „
„ „ IV. „ 35" „ 8V*" „ 16*/*" „
und variiren je nach dem System der einzelnen Häuser.
Was die Ankaufspreise anbelangt, so sind sie auch bei
diesem Artikel mannigfachen Fluctuationen unterworfen, und
werden in erster Reihe von der stärkeren oder geringeren Aus-