Georg Eislcr: .
Öl auf Lcinwm
lumilie.
d (45 cm
(35 cm).
Publikum vorlegen wird, sind das Zeugnis dieses Weges, der
sich bei ihm ebenso in der Graphik und der XVerkzeichnung
legitimiert, als fortlaufende Kette eines immer größeren Be-
wußtwerdens der fundamentalen malerischen Probleme.
Im Zentrum der Arbeiten von Georg _Eisler steht dabei nicht
von ungefähr die menschliche Figur. eine Tatsache, die bei einem
Angehörigen seiner Generation vielleicht verwundern mag, aber
bei ihm vom Wissen um das aktuelle Feld der Entscheidungen
und von ernsthaft humaner Gesinnung zeugt. Der Mensch
tritt bei ihm als Einzelfigur, als Porträt, als Akt in Erschei-
nung, als Isolierung einer komplexen Form im Raum und als
Gruppenbild zur Demonstration der Verknüpfung verschiede-
ner Raumwerte. Dabei geht etwa das Portrait Schostakowitsch
über die rein psychologische Erfassung des Dargestellten hinaus
und versucht zu einer konkreten Formulierung einer seeli-
schen Situation zu gelangen, die hier mit rein malerischen Mit-
teln angestrebt und auch erreicht wird. Von der entscheidenden
Rolle, die dabei die sinnliche Farbmaterie spielt, wurde schon
gesprochen. Es sind malerische Zeichen, die die Form umschrei-
ben und begleiten, sich zur Plastizität verdichten, es ist die
Farbe, die Suggestion der Tiefe schafft.
Sich vor allem in Tonwerten bewegend, aus denen sie wieder
schwelend hervorbricht, versucht sie an das Sein der Figuren
heranzukommen, weder laut noch gestikulierend, sondern im-
mer wieder in sorgsamer Umschreibung um das Tatsächliche
bemüht. So nimmt die Statuarik der Figuren zu, die Stille der
Bilder verfestigt sich, ohne an Leben zu verlieren. Der stehende
Akt aus dem jahre 1957 ist ein Beispiel dafür. Die hochgezo-
gene Perspektive schafft Raumverdeutliehung und Kontrapunkt
zu der aus dem Bildzentrum gerückten Figur, die dadurch an
einer Eindringlichkeit gewinnt, die fern jedes Illusionismus ist.
Im kleinen Gruppenbild aus dem Jahre 1953 schließlich ist die
Farbe vollends zeichenhaft geworden. In schwerflüssigen Schich-
ten schafft sie die Figuren, die in statuarischer Verhaltenheit
einen plastischen Raum umschreiben. Ihre enge Verbindung
im rhythmischen Fall der Silhouetten schafft eine Atmosphäre
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