mit der Innenraum so hell wie mög-
lich erscheint.
Derjenige Bau aber, der nun in ge-
radezu klassischer Weise das Glas-
haus an sich repräsentiert, ist der
Glaspalast der ersten Weltausstel-
lung von 1851, errichtet van John
Paxton im Londoner Hydepark. Es
war für das Ausstellungsgebäude
zunächst eine Konkurrenz ausge-
schrieben, bei der jedoch kein Sie-
ger ermittelt wurde. Man einigte
sich statt dessen auf einen Kom-
promiß und wollte einen riesigen
Baeksteinbau errichten, der sich um
eine große, kuppelüberwölbte Ro-
tunde ordnen sollte. Obwohl die
Einsendefrist für Entwürfe bereits
verstrichen war, reichte John Pax-
ton, der Garlenbaudircktor des
Herzogs von Devonshire, noch nach-
träglich (im juli 1850) eine Zeich-
nung ein, die sofort den Beifall der
Kommission fand." Der Entwurf
zeigt eine fünfschiffige basilikale
Anlage, die im Mittelschiff kulmi-
niert und deren Seitenschiffsdächer
rechtwinklig nach außen hin abfal-
len. Ein dichtes Netz von Arkaden
bedeckt in drei Geschoßen die ganze
Front. Der einzige Einwand von
Seiten der Kommission bestand dar-
in, daß man Paxton verwarf, er
habe die großen Bäume nicht be-
rücksichtigt, die auf dem Bauge-
lände standen und die unbedingt ge-
schont werden sollten. Nach dem
Kommissions-Entwurf hatte man sie
in Höfen stehen lassen wollen. Pax-
ton beschloß stattdessen, die Bäumv:
in sein Gebäude einzubeziehen. Er
genüber einer Gesamtlänge von
564m (bei einer Bodenfläche von
80000 Quadratmeter) ausmachen
sollte. Die Riesenhalle wurde in
nicht mehr als acht Monaten auf-
geführt. Alle Einzelteile wurden
nach Paxtons Angaben genormt
hergestellt und brauchten am Bau-
platz nur zusammengefügt zu wer-
den. Die gußeisernen Säulen waren
innen hohl und dienten auf diese
Weise gleichzeitig als Röhren für
das ablaufende Regenwasser. Be-
merkenswert ist noch der Grundriß
des Gebäudes, da ihm die Einheit
eines Quadrates mit der Seiten-
länge von 8 Fuß zugrunde lag. Die
innere Länge der Halle betrug, 1848
Fuß, also 231 solcher Einheiten.
die innere Breite des Langhauses
408 Fuß oder 51 solcher Einheiten.
Auf einer alten Ansieht der Aus-
stellungshalle" erkennt man im
sogenannten Querschiff die riesigen
Bäume, die Paxton in seinem Glas-
palast hatte stehen lassen. Sie wer-
den umgeben von exotischen Ge-
wächsen und von Arbeiten des
Kunstgewerhes. Andernorts waren
- und dies machte den eigentlichen
Zweck des Unternehmens aus -
Rohstoffe sowie Maschinen und ihre
7 Conmmi
halle der l
8 Paxton:
pnlast.
9 Pnxlont
und Duu-rt: Maschinen-
ariser Weltausstellung.
mtwurf für Londoner Glas-
Glaspalast in London.
iügtc ein überhöhtes Querschiff mit
Tonnendach ein, welches selbst die
hohen Bäume noch überragte und
einschloß.
Der Bau sollte nur aus Eisen und
Glas bestehen." Die Maße waren
gigantisch. Die Höhe des Quer-
schiifs mußte 33 m, die Höhe des
Mittelschiiis 19 m betragen, wäh-
rend die Gesamtbreite 139 m ge-
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