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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 44)

 
alte Leuchter stehen und die allesamt die Vielseitigkeit 
kunstsammlerischcr Ambitionen effektvoll vor Augen 
führen. 
Die Wohnung fällt also aus dem Rahmen üblicher Lö- 
sungen heraus. Aber dieses Andcrssein gab nicht den 
Ausschlag. Wir haben uns vielmehr nach den Ursachen 
gefragt, die diese Verschiedenheit bewirken. Und weil 
wir dabei auf zwei Grundsätze gestoßen sind, die un- 
bestritten stets bei der Gestaltung unserer engeren Um- 
welt von maßgebender Bedeutung sein sollten, darum 
haben wir die nebenstehenden Bilder für eine Veröffent- 
lichung ausgewählt: Die Unabhängigkeit vom modischen 
Diktat und das freie Spiel des persönlichen Geschmackes, 
unter den gegebenen Möglichkeiten die Wahl Zu treffen, 
die dem eigenen Wesen gemäß ist und so das Heim zu 
dessen Projektion macht. 
Man mißverstehe uns aber nicht. Wir wollen nicht in 
den Fehler verfallen, das Ergebnis, wie es die Ein- 
 
 
3 Sitzgmppe im Salon. Der niedrige Tisch 
ist nach Entwürfen des Hausherrn, der das 
Tischlerhandwerk erlernt hat, ausgeführt 
worden. Die beiden Bilder über dem Kana- 
pee zeigen die Erzhcrzogin Marie Christine 
und Kaiser josef II. als Kinder. 
4 Auch dieser Schrank wurde nach Ent- 
würfen des Hausherrn hergestellt. Das nach 
Art eines Bücherkastens ausgeführte Mö- 
bel ist jedoch tatsächlich der Behälter eines 
zusammenlegbaren Doppelbettes, das aufge- 
klappt werden kann. - Der Sockel des 
Schranke-s ist nur vorgetäuscht, die vier- 
teiligen Türen gehen bis zum Boden durch. 
- Für gewöhnlich steht das Bett aufgc! 
klappt im Zimmer. Nur bei größeren Einla- 
dungen wird es in den Schrank gegeben, 
um auf diese Weise mehr Platz zu gewin- 
nen und auch dieses Zimmer den Gästen 
zugänglich zu machen. - Sowohl der 
kleine Tisch (Abb. 3) als auch dieser 
Bettschrank fügen sich, obgleich sie einem 
zeitgemäßen Verwendungszweck zu ent- 
sprechen haben, formal gut zu dem übri- 
gen Ensemble, ohne Stilkopien zu sein. - 
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