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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 44)

 
 
 
und zu verderben im Begriffe steht. 
Das dämpft, sodaß die Gegenströ- 
mungcn - und das durchaus mit 
Recht - zum Zuge kommen, was 
nur wieder mit "Wiendepunkten" 
nichts zu tun hat, schon weil es 
keine zilleinseligmachende Richtung 
gibt. 
Wenn man nur endlich auf die An- 
nahme verzichten wollte, daß ent- 
weder der Konservative oder der 
Revolutionär im Rechte sei, daß ein 
Lebensbereich nur aus Front oder 
,nur aus Hinterland bestehe, und daß 
eine Zeit nur eine einzige Gegen- 
wart besitze. Es müssen immer beide 
Pole sein, und mit den Gegenwarten 
liegt es so, daß eine Zeit so viele 
hat, wie es echte Haltungen mit ob- 
jektiv verschiedenem zeitlichen Ge- 
burtstag in ihr gibt. 
Wurde beispielsweise die hildne- 
rische Aufgabe der kubistischrn 
Ding- und Forrnergriindung objek- 
tiv bereits um 1910-16 herum be- 
wältigt, so kann sie doch, wenn 
selbstverständlich auch modifiziert, 
einem heutigen Maler noch völlig 
originär als Problem erscheinen, 
ohne dnß man ihn deshalb einfach 
einen „Epigonen" oder „Provinzler" 
nennen (lürfte. Es kommt nur dar- 
auf an, wie echt und tief und wie 
persönlich gegenwärtig einer sein 
Problem nimmt, und ob sein bild- 
nerischcs Vermögen für die Bewäl- 
tigung ausreicht. 
 
 
 
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