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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 44)

l Chor und Ailarraum mit Fenslcl" 
,.Verherrlichung des Martyriums". Kir- 
che des Theologenseminars der Domi- 
nikaner in Madrid, 1956-1958. 
2 „Kain und Abel", Detail aus cinem 
der Betonfenster in der Pfarrkirche Santa 
Rosa in Lima, Peru. 
3 Fenster des Heiligen Geistes. 'l'oten- 
kzipelle am Englischen Friedhof in I.i- 
ma, Peru. 1959. 
der Pfarrkirche „Santa Rosa de 
Lima", ist ebenfalls abgeschlossen. 
Hier stand Winternitz vor dem Pro- 
blem, einen monumentalen Kreuz- 
weg in Verbindung mit Szenen aus 
dem Alten und Neuen Testamente 
darzustellen, mit einer vom Bau- 
herrn gewünschten kateehetischen 
Verdeutlichung für die Gemeinde. 
Gemeinsam mit dem Architekten 
Ricardo Saria und dem Bildhauer 
jorge Piqucras entstand ein moder- 
ner Sakralhau, in dem die roten 
und blauen Farbllulen der Beton- 
glaislenster zusammen mit den 
dunklen Linienrhythmen ihrer Be- 
grenzungen jene sinnenfällige At- 
mosphäre schaffen, die am besten 
geeignet ist, den Sinn des Gläubigen 
auf das zu lenken, was jenseits der 
Materie als „lux eontinua", als un- 
unterhroehenes geistiges Licht, das 
Wellenall durchtönt. 
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Die läetonglasfensler wurden zum 
ersten Male vor mehr als zehn Jah- 
ren im französischen Kirchcnbau 
verwendet. Sie sind Glaswände, die 
an Stelle der be Glasfenster übli- 
chen Bleiruten zur Verbindung der 
einzelnen Scheiben, armicrten Ei- 
senheton haben und anstatt ebener 
Glasplatlen die in ihrer Struktur 
völlig unregelmäßigen und daher 
im Farbenspiel besonders lebendi- 
gen [Jiekgläser verwenden. Der Ge- 
slaltungsvnrgang geht so vor sich, 
daß der Künstler zuerst einen Entä 
Wurf in Originalgröße ausführt. 
Auf diesem werden die aus der 
Würfelform des Glassteines ge- 
schlagenen Einzelstücke aufgelegt 
und die Zwischenräume mit einer 
Eisenarmierung versehen und mit 
Beton ausgegossen. Diese Glasfen- 
ster haben eine große Stabilität und 
eignen sich hervorragend zum 
Wandabschluß. lhre ästhetischen 
Qualitäten resultieren aus dem Ma- 
lerialchzirakter, der vom Künstler 
materialgerceht eingesetzt, zur 
Leuchtkraft und Translueidität der 
Edelsteine gesteigert werden kann. 
 
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