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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 45)

 
moliert". - Dann der neue Ton: 
„Kunstspenden für FORUM 
STADTTARK" - „Arrivierte 
Künstler helfen den jungen" - 
„FORUM STADTPARK ging auf 
die Straße" - „Mit Geige und Gi- 
tarre für FORUM S'I'AD'I'PARK". 
- Es begann die Reihe der Benefiz- 
konzerte und Dichterlesungen. 
Kunstwerke, von ihren Urhebern 
gespendet - u. a. von Wotruba, 
Pttuser, Wickenburg, Dobrovsky, 
Silveri, Szyskowitz, jungel, Miltl, 
Silberbauer, Bischoffshausen, Gös- 
ser, Bertoni, Ritter und Leinfell- 
ner -, wurden als Gegengabe für 
Aufbaubeiträge geboten. Eine Flut 
von Bettelbriefen und Aufrufen 
überschwemmte alle Stellen, von 
denen man auch nur einen Schilling 
erwarten konnte. In Graz selbst 
fanden zwei Straßensammlungen 
statt, bei denen sich Künstler und 
Wissenschaftler, Studenten und ju- 
gendliche mit der Sammelbüchse 
produzierten. Das Register der 
Sympathiehezeugungen reichte von 
Platzkonzerten, Hundedressurvor- 
führungen, Reiterdefilees und hand- 
hemalten Plakatwänden bis zu Beet- 
hovens Sonate op. 111, die Walter 
Klien in einem unvergeßlichen Kon- 
 
dustriellen und ("illentliehen Ker- 
perschaften, Geschäftsleute-n, Uni- 
versitätsprofessorcn, Privaten und 
Kleinrentnern trafen ein. Und das 
alles - so schien es wenigstens am 
Anfang -, weil sich ein Häuflein 
rebellisch gewordener Künstler ver- 
schweren hatte. 
Die Initiatoren - Vertreter der 
Kunstvereine „junge Gruppe", 
„Künstler-Club Graz" und „Steiri- 
scher Schriftstellerhund" - schlos- 
sen sich indessen mit Angehörigen 
weiterer Künstlerverbiinde und mit 
Einzelgiingern zur Vereinigung 
„FORUM STADTPARK" zusam- 
 
l Das neuC Haus. Die Gesamtplanung 
stammt von Arch. DipL-Ing. Werner 
llollomey, Gründungsmitglied des FO- 
RUM STAIÄYYPARK und derzeitiger Re- 
ferent für Architektur und Technik 
2 Vielfältig sind die Gestaltungsmög- 
lichkeiten des Innenraums, der durch 
flexible {Elemente für die verschieden- 
artigsten Veranstaltungen und für be- 
liebige Ieilnehmerzahlen abzugrenzen 
ist. 
3 S0 sah es im Herbst 1958 aus vier 
Jahre nach Stillegung des Cafc- etrie- 
bes. Das Innere diente als Rumpelk m- 
mcr. Der Fußboden verfziulte. Fe ter 
und Türen waren mit Brettern verschla- 
gen. 
4 Plakatttktion: Günter Waltlorl, Rele- 
renl für Bildende Kunst, Gründungsmit- 
glied vor d Zielscheibe". Im Se war- 
zen Punkt hängen lirlagscheine für die 
liinzahlung von Aufhitubeitriigßn. 
5 Anlfilllich eines Urazer Aufenthaltes 
besuchte Bundesminister Dr. Drimmel in 
Begleitung von Landeshauptmttttn Krau- 
ner das neue Haus. Die beiden Herren 
sowie der Kulturreferent des Landes, 
Llnith-Proli. Dr. Kuren, Altbü gcrtneistcr 
Prof. m. Speck und Bürgernteister 
  
 
dustricllcn und öllentlichcn Kön 
perschaften, Geschäftsleuten, Uni- 
versitätsprofessoren, Privaten und 
Kleinrentnern trafen ein. Und das 
alles - so schien es wenigstens am 
Anfang -, weil sich ein Häuflein 
rebellisch gewordener Künstler ver- 
schworen hatte. 
Die Initiatoren - Vertreter der 
Kunstvcreine „junge Gruppe", 
„Künstler-Club Graz" und „Steiri- 
scher Schriftstellerbund" - schlos- 
sen sich indessen mit Angehörigen 
weiterer Künstlerverbände und mit 
Einzelgängern zur Vereinigung 
„FORUM STADTPARK" zusam- 
schalten, deren realer Funkt das 
llaus im Stadtpnrk werden sollte. 
Am 15. jänner 1959 - drei Monate 
nach Beginn der Aktionen - fand 
die Konstituierung statt. 
Das Statut ist so gelaßt, daß in neun 
Referaten Vertreter aller Kunst- 
sparten und wissenschaftlichen Dis- 
ziplinen mitarbeiten können. Jedes 
dieser Referate - „Aktuelle? - 
„Architektur und Technik" - „Bil- 
dende Kunst" - "Film und Foto" 
- „Litemtur" - „Musik" - „The- 
ater und Kabarett" _ „Wissen- 
schalt" und „Studio der jungen" -- 
wird von einem verantwortlichen 
 
DipL-Ing. Scherbaum sind Ehrenprotek- 
toren des FORUM STADTPARK. Auf 
dem Bild rechts von Minister Drimmel: 
der Vorsitzende, Emil Breisach, Refe- 
rent für Theater und Kabarett. 
ß Große Anziehungskraft hat der Club- 
keller, in dem sich eine Bibliothek mit 
führenden Kunst- und Kulturzcilschrif- 
ten des ln- und Auslandes und eine klei- 
ne Bar befinden. jeden Mittwoch ist 
Clubabend, ein geselliges Beisammensein 
von Künstlern und Interessenten, fall- 
weise durch improvisierte Programme 
bereichert. Graphik- und Fotoausstellun- 
gen, die kurzfristig gewechselt werden, 
hietencinenlebendigen Rahmen. lmKel- 
ler sind außerdem ein Kurszimmer und 
die l-lnusdruckerci, bzw. eine Werkstätte 
für die bildenden Künstler eingerichtet. 
7 Eine Jazz-Matinee. Der Großteil des 
Publikums sind junge Leute. In den 
Pausen kann man die Bilder der Aus- 
stellung betrachten, man hört von an- 
deren Programmen, von Dichterlcsun- 
gen, Studio-Abenden, Theater, Film- 
und Kttbztrcttvorführungen. jetzt schon 
gibt es so ClWaS wie ein Stammpublikum. 
Die _]ugend überwiegt.
	        
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