moliert". - Dann der neue Ton:
„Kunstspenden für FORUM
STADTTARK" - „Arrivierte
Künstler helfen den jungen" -
„FORUM STADTPARK ging auf
die Straße" - „Mit Geige und Gi-
tarre für FORUM S'I'AD'I'PARK".
- Es begann die Reihe der Benefiz-
konzerte und Dichterlesungen.
Kunstwerke, von ihren Urhebern
gespendet - u. a. von Wotruba,
Pttuser, Wickenburg, Dobrovsky,
Silveri, Szyskowitz, jungel, Miltl,
Silberbauer, Bischoffshausen, Gös-
ser, Bertoni, Ritter und Leinfell-
ner -, wurden als Gegengabe für
Aufbaubeiträge geboten. Eine Flut
von Bettelbriefen und Aufrufen
überschwemmte alle Stellen, von
denen man auch nur einen Schilling
erwarten konnte. In Graz selbst
fanden zwei Straßensammlungen
statt, bei denen sich Künstler und
Wissenschaftler, Studenten und ju-
gendliche mit der Sammelbüchse
produzierten. Das Register der
Sympathiehezeugungen reichte von
Platzkonzerten, Hundedressurvor-
führungen, Reiterdefilees und hand-
hemalten Plakatwänden bis zu Beet-
hovens Sonate op. 111, die Walter
Klien in einem unvergeßlichen Kon-
dustriellen und ("illentliehen Ker-
perschaften, Geschäftsleute-n, Uni-
versitätsprofessorcn, Privaten und
Kleinrentnern trafen ein. Und das
alles - so schien es wenigstens am
Anfang -, weil sich ein Häuflein
rebellisch gewordener Künstler ver-
schweren hatte.
Die Initiatoren - Vertreter der
Kunstvereine „junge Gruppe",
„Künstler-Club Graz" und „Steiri-
scher Schriftstellerhund" - schlos-
sen sich indessen mit Angehörigen
weiterer Künstlerverbiinde und mit
Einzelgiingern zur Vereinigung
„FORUM STADTPARK" zusam-
l Das neuC Haus. Die Gesamtplanung
stammt von Arch. DipL-Ing. Werner
llollomey, Gründungsmitglied des FO-
RUM STAIÄYYPARK und derzeitiger Re-
ferent für Architektur und Technik
2 Vielfältig sind die Gestaltungsmög-
lichkeiten des Innenraums, der durch
flexible {Elemente für die verschieden-
artigsten Veranstaltungen und für be-
liebige Ieilnehmerzahlen abzugrenzen
ist.
3 S0 sah es im Herbst 1958 aus vier
Jahre nach Stillegung des Cafc- etrie-
bes. Das Innere diente als Rumpelk m-
mcr. Der Fußboden verfziulte. Fe ter
und Türen waren mit Brettern verschla-
gen.
4 Plakatttktion: Günter Waltlorl, Rele-
renl für Bildende Kunst, Gründungsmit-
glied vor d Zielscheibe". Im Se war-
zen Punkt hängen lirlagscheine für die
liinzahlung von Aufhitubeitriigßn.
5 Anlfilllich eines Urazer Aufenthaltes
besuchte Bundesminister Dr. Drimmel in
Begleitung von Landeshauptmttttn Krau-
ner das neue Haus. Die beiden Herren
sowie der Kulturreferent des Landes,
Llnith-Proli. Dr. Kuren, Altbü gcrtneistcr
Prof. m. Speck und Bürgernteister
dustricllcn und öllentlichcn Kön
perschaften, Geschäftsleuten, Uni-
versitätsprofessoren, Privaten und
Kleinrentnern trafen ein. Und das
alles - so schien es wenigstens am
Anfang -, weil sich ein Häuflein
rebellisch gewordener Künstler ver-
schworen hatte.
Die Initiatoren - Vertreter der
Kunstvcreine „junge Gruppe",
„Künstler-Club Graz" und „Steiri-
scher Schriftstellerbund" - schlos-
sen sich indessen mit Angehörigen
weiterer Künstlerverbände und mit
Einzelgängern zur Vereinigung
„FORUM STADTPARK" zusam-
schalten, deren realer Funkt das
llaus im Stadtpnrk werden sollte.
Am 15. jänner 1959 - drei Monate
nach Beginn der Aktionen - fand
die Konstituierung statt.
Das Statut ist so gelaßt, daß in neun
Referaten Vertreter aller Kunst-
sparten und wissenschaftlichen Dis-
ziplinen mitarbeiten können. Jedes
dieser Referate - „Aktuelle? -
„Architektur und Technik" - „Bil-
dende Kunst" - "Film und Foto"
- „Litemtur" - „Musik" - „The-
ater und Kabarett" _ „Wissen-
schalt" und „Studio der jungen" --
wird von einem verantwortlichen
DipL-Ing. Scherbaum sind Ehrenprotek-
toren des FORUM STADTPARK. Auf
dem Bild rechts von Minister Drimmel:
der Vorsitzende, Emil Breisach, Refe-
rent für Theater und Kabarett.
ß Große Anziehungskraft hat der Club-
keller, in dem sich eine Bibliothek mit
führenden Kunst- und Kulturzcilschrif-
ten des ln- und Auslandes und eine klei-
ne Bar befinden. jeden Mittwoch ist
Clubabend, ein geselliges Beisammensein
von Künstlern und Interessenten, fall-
weise durch improvisierte Programme
bereichert. Graphik- und Fotoausstellun-
gen, die kurzfristig gewechselt werden,
hietencinenlebendigen Rahmen. lmKel-
ler sind außerdem ein Kurszimmer und
die l-lnusdruckerci, bzw. eine Werkstätte
für die bildenden Künstler eingerichtet.
7 Eine Jazz-Matinee. Der Großteil des
Publikums sind junge Leute. In den
Pausen kann man die Bilder der Aus-
stellung betrachten, man hört von an-
deren Programmen, von Dichterlcsun-
gen, Studio-Abenden, Theater, Film-
und Kttbztrcttvorführungen. jetzt schon
gibt es so ClWaS wie ein Stammpublikum.
Die _]ugend überwiegt.