der Verwestliehung zu einer Besinnung auf die alten kulturellen Traditionen
kommt, dann wird es nicht mehr möglich sein, daß, wie in der Vergangenheit,
große Kulturen unabhängig voneinander weiter bestehen können. Es wird zu einer
Synthese kommen müssen, die der e i n e n Menschheit auch geistig und moralisch
eine gemeinsame Grundlage gibt.
Diesem großen Programm dienen die Programme der Veranstaltungen und Kurse.
Im vergangenen Jahr haben unter dem Titel: „Quellen Europas", Vorträge über
Ägypten, Byzanz, die jüdisch-hellenistische Epoche, den Islam und seine Bedeutung
für Europa und ähnliche stattgefunden. Daneben aber auch Diskussionen über
Themen wie: Die Jazzmusik als eine universelle Sprache, und eine Reihe von
Seminarien wie: Kulturphilosophischer Arbeitskreis, Soziologischer Arbeitskreis
u. a. Außerdem Forumsdiskussionen über den Nationalismus, ein philosophischer
Diskussionskreis usw.
Man sieht, daß in Geduld einzelne Bausteine zusammengetragen werden für ein
Werk, dessen Vollendung nicht gesichert ist, von dessen Vollendung jedoch die
Zukunft der Menschheit abhängt. Man fragt immer wieder, was die Caritas mit
kulturellen Aufgaben zu tun hat. Wenn einmal klar sein wird, daß nur eine Explo-
sion der Nächstenliebe die Kultur und die Menschheit retten kann, der technisch
eng miteinander verbundenen, seelisch aber zcrspaltenen Welt eine Seele geben
kann, wird es für die kulturelle Tätigkeit der Caritas keiner Entschuldigung
bedürfen.
LEOPOLD UNGAR
INTERNATIONALES KULTURZENTRUM
l Außenansicht des Interna-
ticnalen Studentenhauses, Sei-
lerstätte 30.
2 Portal des Hauses Seiler-
stätle 30. Der neue Eingang
zurückgerückt, um den Ein-
druck des alten Portals nicht
zu beeinträchtigen.
3 Detail des Stiegenaufgangs
mit Blick auf den Gang des
Oberstocks mit einer natur-
belassenen Holzdecke.
4 Die alte Feslstiege, aus der
Zeit, als das Haus das Palais
des Erzherzog Karl war.
5 Foyer mit Bild von Walter
Ecken.
6 Außenansicht des Foyers,
entstanden aus der Umgestal-
tung eines alten Verbindungs-
ganges durch eine moderne
Stahlkonstruktion.
7 Innenhof mit Sandsteinpla-
stik von Erwin Thorn.
8 Foyer des Internationalen
Kulturzentrums im 1. Stock.
9 Festsaal und Bühne im
1. Stock.
10 Einblick in ein Studenten-
zimmer.