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Volltext: Alte und Moderne Kunst VI (1961 / Heft 52)

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bly und Spindler beweisen, und diese Tradition wurde, 
wie man sieht, auch im Klassizismus fortgeführt. 
Bei der Anbringung der Bronzen ist noch auf etwas hin- 
zuweisen, das stets für den harmonischen Gesamtein- 
druck der Komposition von großer Wichtigkeit ist: Der 
sinnvolle Zusammenhang der einzelnen Teile. Nehmen 
wir als Beispiel die Festons. Sie sind mit Absicht, weil 
sie die schwersten Motive unter den Beschlägen dar- 
stellen, an tiefster Stelle angebracht. Der Künstler geht 
aber noch weiter und verbindet diese dekorativ richtige 
Placierung mit einem illusionistischen Effekt, indem er 
vortäuscht die beiden Stränge des Lorbeergewindes wür- 
den über dem Maskaron (in der Mitte der Front) mit 
einer Masche zusammengehalten und von deren Bändern 
umwunden, seien um die Kommode herumgeschlungcn 
und durch die bronzenen Rosetten durchgezogen (man 
kann das besonders gut an der Seitcnfront [Al-ib. 7] der 
Kommode sehen). Ähnlich verhält es sich mit den figu- 
ralen Intarsien. Auch hier soll der Eindruck erweckt 
werden, als seien sie gerahmte Mcdaillons, die  B. an 
der Seitenfront, mit einem Band auf einem Nagel hän- 
gend) an der Kommode befestigt sind." - Diese Art, die 
Bronzebesehläge nicht bloß als starre ,.Muster" der Mö- 
helwand zu applizieren, sondern ihnen eine illusionisti- 
sehe Funktion zu gehen und sie so organisch mit dem 
Möbelkörper zu verbinden, regt die Phantasie an und 
steigert damit den ästhetischen Reiz des Möhels. 
Fiedler hatte sich also in der Verwendung der Bronzen 
seit dem Hamburger Sekretär, bei dem sie eine nur un- 
tergeordnete Rolle spielen, völlig dem franzö. sehen Vor- 
bild verschrieben. Wie steht es nun um die Marketeric? 
lm Jahre 1775 war sie für die Gestaltung des Möbels 
ausschlaggebend gewesen. Aber nicht nur die Marketerie 
allein, - so müssen wir sogleich unsere Feststellung kor- 
rigieren, - denn, um die Wlirkung zu steigern, oder, 
mag sein, um es sich leichter zu machen, hat liiedler die 
Malerei zu Hilfe gerufen. So geschickt ging er dabei vor, 
daß es gar nicht immer leicht fällt, die beiden Techniken 
voneinander zu trennen. Erst bei genauerem Hinsehen 
wird man feststellen, daß die Marketerie bloß den Um- 
riß bestimmt, also nur eine ziemlich großflächige, aus 
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