gentlich mit einem kleinen Relief
verziert, im Wechsel der Formen
wird auch die Ollampe herangezo-
gen. Späterhin werden die Spar-
büehsen bunt glasiert oder als Fa-
yencen bemalt. Und immer häufiger
erhalten sie, da sie ja für Kinder
bestimmt waren, die Gestalt von
Tieren und Früchten; die Glücks-
tiere überwiegen.
Aber auch dauerhalteres Material
wird verwendet. Bei den Zünften
gab es eiserne Spartöpfc, die mit
mehreren Schlössern versehen wa-
ren; diese Spartöpfe waren für das
Einzahlen von Bußgeldern bestimmt;
kleinere Formate solcher schmiede-
eiserner Büchsen wurden dann für
den Hausgebrauch nachgeahmt, der
Deckel mußte mit einem Schloß ge-
sichert werden.
In der Biedermeierzeit war die
Sparbüchse in den besseren Kreisen
eine recht kostspielige Angelegen-
heit; die Silberschmiede wetteifer-
ten in der Erfindung immer neuer
Behälterformen auf komplizierten
Unterbauten; kleines Kuplergeld ist
in solchen Sparbüchsen sicherlich
nicht gespart worden. Dann folgen
die protzenhalten Sparbehälter der
Makartzeit und die mit verschiede-
nen Mechanismen versehenen Ein-
richtu-ngen. In exotischen Ländern
wird auch exotisches Material für
die Sparbüchsen verwendet, wie
etwa die Kokosnuß oder die Kale-
basse. Für die meisten Menschen je-
doch bleibt die Erinnerung an die
Anfänge des Sparens mit dem
dicken Sparschwein verbunden, dem
man mit Hilfe einer dünnen Mes-
serklinge in unhewaehten Augen-
blicken ein oder den anderen Spar-
groschen wieder entlocken konnte.
Ausführlich beantwortet wird auch
die Frage, wie trugen die Menschen
das Geld bei sich. Da gibt es köst-
liche kleine Geldbeutelchen mit
bunter Seidenstickerei aus dem
18. jahrhu-ndert, und eine Fülle von
kleinen Geldbehältern in Email,
Lack, Leder usw., nicht viel größer
als kleine Dosen, die an die glück-
lieheren Zeiten erinnern, in denen
man, mit wenig Geld beschwert.
sein tägliches Leben abwickeln
konnte. Für die Unterbringung des
Papiergeldes war gleichfalls gesorgt,
seidene Portefeuilles mit bunter
Stickerei, meist Blumen und liebe-
volle Sprüche.
Daneben zeigen uns 'l"ausende von
Münzen und Banknoten die Ent-
wicklung des Geldes, das dem Le-
hen und dem Sparen diente.
Die Erste österreichische Spar-
Casse durch Beisteuerung der nöti-
gen Geldmittel und .Franz Lenk
durch seinen Elan, Spürsinn und
seine Kenntnisse haben so ein Mu-
seum gesehallen, das einzig daste-
hend die Geschichte e-iner Sparkasse
und des Sparens illustriert. Es ist
nur zu hoffen, daß dem Museum.
nach der Erweiterung des Sparkas-
sengebäudes Räume zur Verfügung
stehen werden, die dieser Leistung
würdig sind.
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