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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 56 und 57)

1 Kalvaricnbcrg aus der Kaxhcdr 
von Bzlcrguxl: (Grzn). 142mm 
STEFÄN (iliNTl-ION 
Der Ix}1ll'i11'ir11l1e11g 
um dem ßWmfg der 
Kaflredrnle M11 llizllällßfllll 
Eines der üherragendstcn Kunst" 
werke aus der überreichen Schatze 
karnmer der Kathedrale in läszter- 
gom (Gran) ist der aus dem 
Besitz des ungarischen Königs 
Matthias (Iorvintis stammende 
Kalvarienberg. Dieses 72 cm hnhe 
Prachtwerk ist in Feingold ge- 
arbeitet und mit emaillicrten plasti- 
schen Figuren und mehreren 
limailbildern geschmückt. 
Die zwei Hauptteile, Kalvariene 
herggrulwpe und Sockel, sind zu 
verschiedenen Zeiten entstanden. 
Der Oberteil, die Kalvarie, glie- 
dert sich in ein tabernakelartiges 
llntergeschnß mit Christus an 
der Martersiitile und einer Kare 
freitagsgrtiluiae mit Christus am 
Kreuz, Maria, Johannes, die über 
einer Basis aus FClSSChIOFFCH mit 
dem Schädel Adams und kleinen 
Engeln aufragt. Zu Seiten des 
(iehiitises stehen in Nischen die 
Volltiguren der Propheten Elias, 
jcseias und jeremias mit Schrift- 
händern in den lliinden. Alle 
Figuren sind mit sogenanntem 
Reliefschmelz, „email sur runde 
bosse", überzogen, welcher das 
goldene Grundmaterial gleich wie 
lwei den Fassungen der gotischen 
Skulpturen völlig umhüllt. 
Der untere Teil, ein dreifußiger 
Sockel mit ringfiärmigenm Knauf, 
stammt aus späterer Zeit. Den 
Übergang vom hochgotischen 
Kalvarienberg zum Renaissance- 
Sockcl bildet ein Zwischenglied 
mit limailbildern, die Darstellunr 
gen von gegen llimmel auffahren? 
den Triumphxvageim zeigen, und 
eine Ringznne, die gefaßte Edel? 
steine und Perlen enthält. liine 
Zone mit plastischen Delphinen 
leitet zu dem vasenfiärmigen Fuß 
"über, auf dessen dreieckiger 
Sockelplatte Sphingen mit den 
Viappen des Königs Matthias 
sitzen. Dieser Unterteil ist mit 
limail, Edelsteinen und Perlen 
reich geschmückt. 
Schon immer hat die Forschung 
eine Entstehungszcit der Kalvarie 
zu Beginn des 15. Jahrhunderts 
angenommen und auf den fran-
	        
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