1 Kalvaricnbcrg aus der Kaxhcdr
von Bzlcrguxl: (Grzn). 142mm
STEFÄN (iliNTl-ION
Der Ix}1ll'i11'ir11l1e11g
um dem ßWmfg der
Kaflredrnle M11 llizllällßfllll
Eines der üherragendstcn Kunst"
werke aus der überreichen Schatze
karnmer der Kathedrale in läszter-
gom (Gran) ist der aus dem
Besitz des ungarischen Königs
Matthias (Iorvintis stammende
Kalvarienberg. Dieses 72 cm hnhe
Prachtwerk ist in Feingold ge-
arbeitet und mit emaillicrten plasti-
schen Figuren und mehreren
limailbildern geschmückt.
Die zwei Hauptteile, Kalvariene
herggrulwpe und Sockel, sind zu
verschiedenen Zeiten entstanden.
Der Oberteil, die Kalvarie, glie-
dert sich in ein tabernakelartiges
llntergeschnß mit Christus an
der Martersiitile und einer Kare
freitagsgrtiluiae mit Christus am
Kreuz, Maria, Johannes, die über
einer Basis aus FClSSChIOFFCH mit
dem Schädel Adams und kleinen
Engeln aufragt. Zu Seiten des
(iehiitises stehen in Nischen die
Volltiguren der Propheten Elias,
jcseias und jeremias mit Schrift-
händern in den lliinden. Alle
Figuren sind mit sogenanntem
Reliefschmelz, „email sur runde
bosse", überzogen, welcher das
goldene Grundmaterial gleich wie
lwei den Fassungen der gotischen
Skulpturen völlig umhüllt.
Der untere Teil, ein dreifußiger
Sockel mit ringfiärmigenm Knauf,
stammt aus späterer Zeit. Den
Übergang vom hochgotischen
Kalvarienberg zum Renaissance-
Sockcl bildet ein Zwischenglied
mit limailbildern, die Darstellunr
gen von gegen llimmel auffahren?
den Triumphxvageim zeigen, und
eine Ringznne, die gefaßte Edel?
steine und Perlen enthält. liine
Zone mit plastischen Delphinen
leitet zu dem vasenfiärmigen Fuß
"über, auf dessen dreieckiger
Sockelplatte Sphingen mit den
Viappen des Königs Matthias
sitzen. Dieser Unterteil ist mit
limail, Edelsteinen und Perlen
reich geschmückt.
Schon immer hat die Forschung
eine Entstehungszcit der Kalvarie
zu Beginn des 15. Jahrhunderts
angenommen und auf den fran-