lgnn achtete. Unvollendetes D097
pclportral aus dem Jahre
Wird in de!
Dorolhcums vom 22
versteigert
Kunstauktioh
25
1918.
des
Mai
NEUER GREMIALVORSTAND
DES LANDESGREMIUMS
WIENiHANDEL MIT
ANTIQUITÄTEN. BILDERN
UND KUNSTGEGENSTÄNDEN
Aus gegebenem Anlali wird bekannt-
gegeben. daß an Stelle des Herrn
Kommerzialrates Blasius Fornach Herr
Kommerzialrat RudolfOtto zum Landes:
gremialvorstnnd gewählt wurde.
DOROTHEUM:
S55. KUNSTAUKTION.
13.-16. 3. 1962
DIE WICHTIGSTEN
ERGEBNISSE
KatrNr. S. Jakob Cornelisz van Ann-
sterdam. Kreuzabnahrne 1200007.
Kot-Nr 26. Detregger. Die jüngsten
Söhne des Künstlers 25.0007; Kai.-
Nr. 31. Gauerrnann. Hirt mit Herde
55000."; Kot-Nr. 67. Adam Franz
v. d. Meulen. Reitertretlen 60.000.
KaL-Nr. 75. M. v. Munkricsy. Vaters
Geburtstag 90.000. KatßNr. 104.
L. Stoll. Großer Blumenstrauß 22.000. .
John Smart. Brustbild
Kot-Nr. 225.
eines Omziers. Miniatur 20.000.
KatrNr. 668. 6 Renaissancesessel
38.000.?: KaL-Nr. 684. MGFICPTIIEFESIO-
Schrank 55.0007 ; Kot-Nr. 694. Venee
zianisches Eckschrankchen 28.000.
katßNr. 730. Du-Paquier-Teebuchse
14.000. e; KaL-Nr. 736. Alt-Wiener
Porzellangruppe. Winter 11000,.
Kot-Nr. 840. KothgasserVBecher. Ste-
tonsdom 10.000. ; KatßNr. 888. Zwölf
Biedermeiergluckwunschkarten
10.0007 (I); KaL-Nr. 952. Chines.
Lackplastik. Buddha 13.0007. Kai.-
Nr. 980.SiIberpokal.um1600 12.000.
KaL-Nr. 986. Augsburger Becher.
Silber, um 1700 11.000.
VORSCHAU
AUF DIE
556. KUNSTAUKTION.
DOROTHEUM.
KUNSTABTEILUNG.
22.-25. MAI.
VORBESICHTIGUNG
17.-19. SOWIE 21. MAI
Für Österreich von besonderem Inter-
esse isI das rrionumenIale. unvollendete
Doppelportröt von Egon Schiele aus
dem Jahr 1918. ein Gegensiück zu dem
in der Österreichischen Galerie befmd
lichen Doppelbild zweier Frauen. Dieses
Bild wird mit einem Rufpreis von
S 200.000. auch das am höchsten
bewertete der Auktion sein. An Werken
osterreichischerMalerseieneinAauarcll
von Rudolt v. Alt. ..Bucht von Sorrenl".
..Hofburg mit Blick auf das Heldentor"
des gleichen Meisters. ein ..Graßes
Blumenstuck" von F. X. Peiter. ein
charakteristisches Genrebild von Fr.
Treml. ..Der Garnisonswechsel". und
eine ..I-teilung des Blindgeborenen"
von Fr. Chr. Janneck erwähnt. Zwei
gotische Altartlügel von Hans Murer
d. J.. derirn Raum KonsIanZWSLGaIIen
zu Beginn des16. Jahrhunderts arbeitete.
leiten die Folge der Gemälde älterer
Zeit ein. von denen wir ein Triptychon
eines venezianischen Madonnero der
Zeit um 1560. einen Jan van Goyen
Wirtshaus am Strom e. ein "Reiter
gefechi" von Jan ÄSSEIIjFI und eine dem
Giuseppe Zais zugeschriebene Land
schalt erwähnen möchten. Bei den
Modernen werden eine Federzeichnung
von Picasso. Hlete de Faune". von 1945.
eine Arbeit in gleicher Technik von
Paul Klee. "Erschlaffung". und ein
Gemälde von Wilhelm Thöny. ..Der
Semmering". sicherlich gebührende
Beachtung Ünden. Die wichtigste Skulp-
tur ist eine trauernde Maria aus dem
Umkreis von Hans Multscher. kaum
weniger bedeutend ist eine Tiroler
Arbeit um 1470. darstellend einen
Ritter mit portrüthaften Zügen. bei der
die Möglichkeit. es handele sich um
eine Darstellung von Sigismund dem
Munzreichen. nicht ausgeschlossen
werden kann. Auch eine Bronze?
skulpIur eines berühmten Zeitgenossen.
narnlich ein stehender Nlädchenakt
von Georg Kalbe. verdient einen Hin?
wets
Ernst Köller
herrscht, wie wir sie uns schlechthin
nicht vorstellen können. Ohne jede
Übertreibung kann gesagt werden,
daß im letzten Winkel des Kellers
genauso intensiv gearbeitet wird wie
im entlegensten Gelaß des Dachbadens.
Dabei sind alle manipulatarischen
Vorgänge kaum voneinander getrennt
e das Einbringen der Ware voll-
zieht sich am gleichen Ort wie ihre
wissenschaftliche und administrative Be-
arbeitung und schließlich auch ihre
Ausfolgung. 125 Mann arbeiten nach
Auskünften eines Direktors in einem
Gebäude, das ganz wesentlich kleiner
ist als das Palais, in dem die Kunst-
abteilung des Dorotheums unterge-
bracht ist: man sieht. wie irgend-
welche Experten sich im Winkel eines
Raumes Kisten zusammengeschlichtet
haben und, mühsam in die Ecke
gedrängt. ihrer verantwortungs-
vollen Tätigkeit mit einem Minimum
an Hilfskräften und Hilfsmitteln nach-
gehen, wobei nie vergessen werden
darf, daß sich gerade diese Arbeit in
Lagerräurnen vollzieht. in denen ein
ununterbrochenes Kommen und Gehen.
ein nicht abreißendes Zu- und Fort-
transportieren von Ware herrscht.
Einer der maßgebenden Herren der
Firma arbeitet in einem verglasten
Holzverschlag 4 zusammen mit fünf
anderen Leuten. teils Experten. teils
Schreibkräften, Das Telefon schrillt,
Kunden kommen und gehen. die Luft
ist rauchig und verbraucht 7 aber
niemand läBt sich aus der Ruhe bringen,
alles wickelt sich mit bemerkenswerter
Präzision ab. Eine Ausnahme gibt
es in diesem Milieu, und das ist die
Abteilung für moderne Malerei. Dort
hatten wir Gelegenheit, die Bestände
der Sammlung Somerset Maugham
zu besichtigen, vor allem den berühm-
ten. auf beiden Seiten bemalten frühen
Picasso („Tod des Harlekins", ,.Sitzende
Dame". letztere ganz klimtisch). aber
auch all die anderen Gemälde und
Skizzen von Monet. Manet. Sisley.
Renoir. Pissarro, Rouault, der Lauren-
cin und wie sie alle heißen mögen.
Mr. Michael Strauß. der Betreuer der
Abteilung. rechnet mit einem Meistbot
von 350.000 bis 500.000 Pfund Ster-
ling (35.000.000.- öS!). Immerhin
herrscht in diesen immer noch sehr
engen Räumlichkeiten Ruhe, sie sind
hell und modern eingerichtet, und man
stolpert in ihnen weder über seinen
Nächsten noch über irgendeine extrem
kostbare Skulptur. wie einem das
im Haupthaus leicht passieren kann.
lhr Berichterstatter wird nie vergessen.
wie Mr. Clarke. einer der Chefs des
Hauses. einem schäbigen. unver-
sperrten Eckschränkchen ein arabisches
Astrolab entnahm, das einzige kugel-
gestaltige. das bisher jemals auftauchte
und daher von unvergleichlichem
Kuricsitätswert ist, und meinte, dieses
Stück würde wohl seine 8000 Pfund
(560.000.- öS) einbringen . . .
Wer sind nun die Persönlichkeiten,
die bei Sotheby's als Experten or-
beiten? Ihrem Berichterstatter fielen
mehrere ganz junge Herren auf, die
sich mit großer Hingabe um die ihnen
anvertrauten Objekte bemühten; man
hatte den Eindruck, daß es sich hier
um volontierende Studenten oder junge
Söhne von Geschäftspartnern handelte.
Aber auch die Chefs selbst betätigen
sich als Experten. die in Österreich
übliche strenge Trennung zwischen
Fachkräften und administrativen Or-
ganen ist bei Sotheby's völlig unbekannt,
ja unvorstellbar. Die ganz großen
Objekte aber werden von den wissen-
schaftlichen Fachkräften der großen
Museen bearbeitet; die international
bekannten Kapazitäten der zuständigen
Wissenschaft sind also jederzeit und in
ganz zwangloser Weise in das Ge-
schehen des Kunstmarktes eingeschal-
tet. werden für ihre Bemühungen
fallweise honoriert und können auf
das Natürlichste jede gewünschte In-
formation über Angebot und Nachfrage
erhalten - sehr zum Segen ihrer
eigenen wissenschaftlichen Arbeit und
der Tätigkeit ihrer Institute. die durch
diese Praxis ganz stark mitten im prak-
tischen Kunstleben stehen. Während
auf dem Kontinent leider die Tendenz
besteht, scharfe Trennungsstriche zwi-
schen der Entrücktheit der Museen
von den Geschehnissen des Tages und
den in gewissen Fällen wissensmäßig
ganz unbelasteten Vorgängen des Kunst-
handels zu ziehen, gibt es diesen
Gegensatz in London 7 und vor allem
bei Sotheby's nicht. Wissenschaft und
Handel arbeiten organisch Hand in
Hand, mit offenen Karten und zu
gegenseitigem Nutzen.
Die Tätigkeit, wie sie sich rein tech-
nisch bei Sotheby's unter dem Zeichen
größter Raumbeschränkung und ex-
tremen Zeitdruckes vollzieht. wäre
in diesen Formen in Österreich gänzlich
undenkbar 7 aus sozialen. wirtschaft-
lichen und personellen Gründen, Ein
englischer Kollege. den lhr Bericht-
erstatter hinsichtlich der Schwierig-
keiten befragte. die sich seiner Tätig-
keit rein technisch entgegenstellen,
meinte nur: ,.l(emer von uns will es
anders haben." Ernst Köller
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