Innigkeit und religiöse Verklä-
rung seiner (jestalten. Der Ent-
wurf der Erzabtei Sankt Peter
ist ein Arbeitsexemplar, die Neue
erxverbung der Residenzgalerie ist
jedoch das fertig gemalte Modell.
Beide Exemplare zeigen eine Di-
vergenz zum Hochaltarbild in
der Handhaltung des jesuskindes.
Der Ankauf ist für Salzburg be-
sonders erfreulich, da Kremser
Schmidt noch zahlreiche andere
Altargemälde für Sankt Peter
schuf.
VUertvoll ist auch die Erwer_
bung eines XVerkes von G.
Plazer: „Der reiche Fischfangwl)
und eines Gesellschaftsstückes
des Grazers Franz Christoph
janneck. Beide vertreten eine
kleinmeisterliche, fast miniatu-
renhafte Feinmalerei, wobei Jan-
neck vor allem durch franzö-
sische Vorbilder (XVatteau) inspi.
riert scheint.
Von Carlo Loth, einem in
Venedig tätigen Münchener, er.
warb die Galerie die „Heim-
kehr des verlorenen Sohnes".
Seine Bedeutung liegt vor allem
darin, daß er der Lehrer zahl-
reicher österreichischer Barock-
maler war, darunter Rottmayr,
Weissenkirchner, Strudel u. a. i
Rottmayr und Vifeisscnkirchner
sind in der Galerie bereits vertree
ten -; so ist mit dieser Erwer-
bung nun auch ihr Lehrmeister
gewürdigt.
Unter den italienischen Neuerwer-
bungen ist wohl G. B. Piazzettas
Modello für die Kirche Santa
Maria della Fava in Venedig
„Die Madonna erscheint San Fi-
lippo Neri" das Glanzstück
(Abb. 2). (Besonders, wenn man
bedenkt, daß das Kunsthistorische
Museum kein VUerk dieses vene-
zianischen Hauptmeisters be-
sitzt.) Piazzettas kunstgeschicht-
liche Bedeutung liegt vor allem
in seinem neuen Aufbauschema,
seinem Einsatz für das Kompo-
sitionsgesetz des Rokoko, das
in einer vielfach gewinkelten Linie
von vorne unten nach rückwärts
oben in die Raumtiefe verläuft.
Auch dieNeuerwerbung dokumen-
tiert dieses Kompositionsprinzip
in ganz besonderer Weise. Der
Entwurf für die Favakirche ist
zwischen 1725 und 1727 ent-
standen. Ein zweites, wesentlich