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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 58 und 59)

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dem Regiebutli um! der (Ilmit-ognpliie zu elcm Ballen „llall.niil.i" um Paul Tagllonl. 
nt- Tnglmiu .1. j. 
Privatbesirz. XVleli 
.11. um in dem gltltliiiamigen Ballen. Llllltitlhlplllß um Ht-mmmi 
Eichen; natli eulei Zeichnung um Paul Burdc 
niinbildcr MIS einem Ütlllvli um Philipp Taglmni. Tllrßlrfhllmiilillig a" Üstcrr. National- 
bibliothek, Wien 
4 Taglioni-Wdlltr von 1011...." Strauß. Titelblatt m" Manie Litgllum JlX ubilpliimlü" 
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Berlin ein. Zwanzig Jahre war 
er einer der beliebtesten Tänzer 
in dem aufstrebenden Berlin, das 
er nur gelegentlich zu (iastspielen, 
so etwa im Jahr 1839 zu einem 
Auftreten in New York, verließ. 
Äls er am 1. Oktober 1849 als 
'l'änzer in den Ruhestand trat, 
begann eine zweite, noch weiter 
wirkende Periode seiner Tätig- 
keit: bis zum Jahr 1883 war er 
Ballettdirektor der Königlichen 
Hoftheater in Berlin und hat 
noch eine Menge begeistert auf- 
genommener Ballette geschatlien. 
Bis zur Mitte des Jahrhunderts 
stand er im Dienst des romanti- 
schen Balletts: „anak-IeontisChe" 
(„Amors Triumph") wechselten 
mit phantastischen („Die lnsel der 
Liebe"), zauberhafte („L'ndine, 
die Wassernymphe", „Thea, die 
Blumenfee") mit komischen Bal- 
letten („Liebeshändelf „Don 
Quixote"). Dann begann die Zeit 
der großen Ausstattungslwallette, 
Ausdruck der Gründerzeit 
ihrem entfesselten Prunksinn und 
Prunkbedürfnis („Ballandaß „lil- 
linor", „lilick und Flock", „Fan- 
tasca", „SardnnapalÜ. Für „Sar- 
danapal" ließ Taglioni die in 
Paris und London verwahrten 
Reste von Skulpturen, Reliefs und 
Ornamenten aus Ninive getreu- 
lich kopieren und hat so vor dem 
mit 
Herzog von Meiningen (im Schau- 
spiel) im Ballett eine Stilwcndc in 
 
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der Biihnenausstattung vorberei- 
tet. Die Tatsache, dali Paul Tagli- 
nni für die Inszenierung umfang- 
reiche historischc Studien unter- 
nahm, beweist, daß er ein großes 
Verständnis für Kunst und Wis- 
senschaft hatte. ln seinem Haus 
verkehrten bedeutende Künstler, 
und er besaß eine sehr beachtliche 
(iemäldesammlung, aus der einige 
Familienporträts von Biedermeier- 
malern in die Museen von Berlin, 
Stuttgart und Paris gelangten; 
auch die in der Folge wieder- 
gegebenen Porträts entstammen 
dem Hause Taglitini in Berlin. 
Paul Taglioni sammelte auch die 
Kostümentwürfe für seine Ballette, 
und seine Tochter Auguste hat 
diese einmalige Kollektion von 
1757 Handzeichnungen im Jahr 
1908 den Königlichen Schauspie- 
len in Berlin geschenkt. Die 
General-Intendantin gliederte sie 
als „Taglionische Ballett-Figuri- 
nen-Sammlung" ihren Bildbestän- 
den an, die den (ärundstock des 
späteren Museums Preußi- 
schen Staatstheater bildeten. 
der 
Paul besaß ein berühmtes Album 
mit Eintragungen vieler grnßer 
Zeitgenossen: Komponisten (Äley- 
erbeer, Rossini, Spontini, Doni- 
zetti, Richard Wagner), Maler 
(Vernet, Dantan, Delarocbe) und 
Dichter (Sue, George Sand) hatten 
sich in ihm verewigt; Alfred (le 
blusset schloß das Album mit 
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