MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

fahren aus dem Hause Burgund fort, von Karl V., Albert 
und lsabella, sowie die seiner Verwandten Ferdinand von Tirol 
und Rudolph 11., den Schöpfern der kostbaren Kunstsamm- 
lungen von Ambras und Prag. 
Schon im Jünglingsalter in Madrid, wo er die Sammlungen 
Karls V. und Philipps ll. bewundern konnte, hatte er seine 
Leidenschaft für die italienische Malerei entdeckt und Auf- 
käufer nach Italien geschickt mit dem Auftrag, erlesene 
Werke der römischen, Bologneser und vor allem der vene- 
tianischen Schule sowie antike Büsten und Statuen für ihn zu 
erwerben. Für Tizian, Paolo Veronese und Tintoretto hatte er 
eine besondere Vorliebe und es gelang ihm, eine der schönsten 
Bildersammlungen seiner Zeit zu vereinen, sowohl was die Zahl 
wie die Wahl der Werke anbelangte. 
Als er im Jahre 1647 zum Generalstatthalter der Niederlande 
ernannt wurde, führte der Erzherzog die S17 italienischen Bilder 
mit sich, aus denen seine Galerie bestand, und brachte diese im 
alten Coudenberg-Palast unter, der von Albert und lsabella 
in eine der glanzvollsten fürstlichen Residenzen der Zeit umge- 
wandelt worden war. 
Um diese wertvolle Sammlung zu ordnen und zu betreuen sowie 
um sie ständig zu bereichern, war es für den Erzherzog von 
größter Wichtigkeit, sich die Mitarbeit eines sachkundigen 
Mannes, begabter Künstler und gewissenhafter Beamter in einer 
Person, zu sichern. Er hatte das Glück, alle diese Eigenschaften 
in David Teniers dem jüngeren vereint zu finden, den er schon 
1647 zum rglznlanfe de nmlera und Kustos seiner Sammlung ernannte. 
1610 in Antwerpen geboren und von seinem Vater David Teniers 
dem Älteren, einem unsteten, eigenwilligen Maler (einer B0- 
heme-Natur), von dessen Werken kein einziges mit Sicherheit 
auf ihn zurückgeht, herangebildet, hatte David Teniers d. J. 
die Aufmerksamkeit des alternden Rubens erregt. Dieser hatte 
ihn im Jahr 1636 mit seinem Mündel Anne Breughel, der 
Tochter des berühmten Samt-Breughel, verheiratet; Helene 
Fourment war die Patin des ersten Kindes des jungen Paares 
gewesen. 
I'm Jahr 1637 war der junge Teniers in die Gilde aufgenommen 
worden und hatte schnell den Ruf erlangt, der ihm einen Platz 
unter den Großen der glanzvollen Antwerpener Schule des 
XVll. Jahrhunderts sichern sollte. Maler von ländlichen Milieus 
und Genreszenen, von kleinen religiösen Vorwürfen und Alle- 
gorien, von Porträts, Landschaften und Kartons für Bildteppiche, 
hatte er sich mit viel Erfolg einem Sujet zugewendet, das zu 
dieser Zeit sehr beliebt war, nämlich der Wiedergabe von Lieb- 
habersammlungen, den „cabinets d'amateurs". 1m Jahr 1649, 
in dem sein Vater starb, verläßt er Antwerpen und läßt sich in 
Brüssel, in der Nähe des Coudenberg-Palastes, nieder. 
Der Erzherzog beauftragte ihn damit, seine Sammlungen, die 
fast ausschließlich aus italienischen Kunstwerken bestanden, 
durch den Ankauf Hämischer Bilder und zahlreicher Wandtep- 
piche zu vervollständigen. Teniers wußte zwei günstige (ic- 
legenheiten geschickt auszunutzen und erwarb zahlreiche Stücke 
anläßlich der Versteigerung der Bildergalerie von Charles l. 
Stuart in Amsterdam, die auf Cromwells Befehl erfolgt war, und 
3 Pccn-r Sun 
U. Mm 16 
12 
(1592-1666). 5th 
Der Poßtu zu Prc 
nßigjäl 
urigen Kricg. 4 
r kaiscrli 
bayrisch! 
Am 
Wg: 
: Sch 
Prcßnilz 
Erzgcb
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.