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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

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1750, in seinem sechsten Studienjahr und im Alter von Z6 Jahren, hatte Maulbert 
an dem Wettbewerb der Wiener Kunstakademie teilgenommen und den ers 
Preis davnngetragen. Die Aufgabe war diesmal die Schilderung der „Akadei 
mit ihren Attributen bey den Füssen Minervens", also, ausnahmsweise, nach 1 
langen Reihe biblischer Preisaufgaben eine Allegorie, die auf die Beziehung j 
1749 wiedererötfneten Kunstanstalt zu der kaiserlichen Patronin, Maria There: 
hinwies. Das Bild galt - mit den zahlreichen anderen Preisstücken der Akademie 
bis in die letzte Zeit für gänzlich verloren, kann jedoch mit einem erst neulich z 
Wien nach München gelangten (Sammlung WÄReuschel) Grisaillebild Mßlllbßftäl 
in Zusammenhang gebracht werden (Abb. l). 
Das bläulich schimmernde feine Bildchen s das früher, wie so manche Bill 
Vaulbertsehs, irrtümlich für ein Werk  E. Hulzers galt - ist, nach Vortr 
Typen u. a. zu urteilen, ein charakteristisches Frühwerk unseres Meisters, das l 
seinen Arbeiten aus den ]ahren 1748-4750 in unmittelbarer Verwandtschaft ste 
Auch die Darstellung ist eigentlich leicht zu deuten. Die im Hintergründe sichtb: 
behelmte Frauengestalt ist unverkennbar die Göttin Minerva, Beschirmetin K 
Künste, die sich beschützend über die im Vordergrund thronende majestätisr 
Frauenl-igur mit Szepter und Krone beugt. Letztere ist die Personifizierung t 
Akademie, dargestellt nach den allgemeingültigen Vorschriften der ikonologiscr 
Handbücher. Sie hält in den Händen je eine Medaille mit den Bildnissen der jung 
Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahls, also der beiden Patrone der Wiei 
Kunstakademie zu jener Zeit. Auf der Seite befinden sich dann die allegurisch 
Figuren der Künste mit dem Genius des Ruhmes, ganz vorne liegt der zum Bod 
geschleuderte Neid mit den Eselsohren. 
Die Allegorie der Künste, besonders in Verbindung mit der höheren Unterstützui 
war ein Thema, das zu jener Zeit die Künstler Wiens besonders rege beschäftig 
zahlreiche Aufnahme- und Preisstücke, Bilder und Skulpturen gaben diesem Gedz 
kenkreis künstlerische Form und standen im Vordergrund des lnteresses (s. u. a. t 
Llemorial  G. Dnrfmeisters im Barnckmuscum u. 21.). Auch Maulbertsch hat da 
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