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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

Z RIEDL UND SEINE 
ISSERIEN FÜR DEN 
IGRESSAAL DES ÖGB. 
IERKSCHAFT DER 
NBAHNER, IN WIEN. 
Jftrag der Gewerkschaft hat Fritz 
drei lapisserien ausgeführt, van 
i wir eine abbilden. Dieser 
lin mit den Ausmaßen 250 - 600cm 
usammen mit einem zweiten. 
igroßen und einem dritten von 
Länge und 'l m Breite im letzten 
TERWERKE 
ZEICHNUNG IN 
ALBERTINA 
Graphische Sammlung Albertina 
auch in den Sommermonaten des 
gen Jahres eine Ausstellung von 
erwerken der Zeichnung; bei der 
ahl der Blätter war man darauf 
:ht. sowohl einen Überblick über 
unstentfaltung von der Renaissance 
im Rokoko zu geben. als auch bei 
iroßeit Künstlern. die mit mehreren 
zrn vertreten sind. den Stilwendel 
halb ihres Schaffens aufzuzeigen. 
: Ausstellung gibt außerdem einen 
ick in die verschiedenen Techniken 
Ieichenkunst. die von der mit weiß 
hten Silberstiftzeichnung über die 
r-. Tusche. Kreide-. Bleigriffel- 
nung und das Aquarell bis zum 
ll reichen. 
an den Werken der Hauptmeister 
Renaissance. Michelangelo und 
iel. von denen letzterer mit sieben 
hmten Zeichnungen. Studien zu 
Stanzen des Vatikan; und für Santa 
Jahr entstanden. Die monumentale. 
abstrakte Komposition verrät eine 
neue Phase im Schaffen Fritz Riedls. 
Die flüssigbewegten Elemente aus den 
Arbeiten der letzten Jahre sind hier zu 
Formen von gestraffter Dynamik ver- 
wandelt. Diese Gobelins werden die 
repräsentative Wirkung des annähernd 
1000 Personen fassenden Saales er- 
höhen. Zusammen mit der Architektur 
ergibt das dann jene Monumentalität. 
welche der Bauherrschaft und der 
Moderne entspricht. MRA 
Maria della Pace. vertreten ist. sind 
auch Arbeiten italienischer Künstler des 
Manierismus. wie Giulio Romano. Rosso 
Fiorentino, Primaticcio. Bandinelli, Fran- 
ciabigio. Parmigianino und Barocci aus- 
gestellt. Albrecht Dürer ist ein eigener 
Raum mit 17 Zeichnungen und Aqua- 
rellen gewidmet, unter denen beson- 
ders auf den ..Trackensteg beim Halter- 
tor in Nürnberg" und auf die ..Tote 
Blaurake" hingewiesen sei. In einem 
zweiten Raum kann man die Zeichen- 
kunst der großen Zeitgenossen Dürers. 
wie Albrecht Altdorfer. Hans Baldung 
Grien. Lucas Cranach der Ältere. 
Daniel Hopfer. Wolf Huber. Urs Graf 
und Hans Holbein der Jüngere stu- 
dieren. 
Daran schließen sich Zeichnungen der 
altniederländischen Kunst. u. a. ein be- 
sonders schänes Blatt eines lesenden 
Mädchens von Lukas van Levden. 
Blätter von Mabuse. Dirick Vellert. 
Pieter Bruegel dem Älteren an. Es folgt 
Rubens sowohl mit Porträts als auch 
mit Studien für Ölbilder. wie etwa dem 
Blinden für das Gemälde "Die Wunder 
n 
des heiligen Franz Xaver" im Kunst- 
historischen Museum in Wien oder der 
Gestalt der heiligen Katharina für das 
Bild ,.Marter der heiligen Katharina" 
in der Katharinenkirche in Lille. Die 
Zeichenkunst Van Dycks zeigt eine 
Darstellung derGefangennahme Christi. 
Von Rembrandt gelangten B Zeichnun- 
gen zur Ausstellung. darunter die An- 
sicht von Windsor Castle und eine 
Landschaft mit Mühle bei Amsterdam. 
Gleichzeitig wurde aus der großen 
Sammlung der holländischen Zeich- 
nungen des 17. Jahrhunderts. die einen 
sehr wichtigen Bestand der Albertina 
ausmachen. eine Auswahl getroffen. in 
der sowohl die Landschaft. das Genre, 
das Bildnis und das Stilleben zu finden 
sind. Daran schließen sich zwei Land- 
schaften großer französischer Maler des 
17. Jahrhunderts. von Nicolas Paussin 
und Claude Lorrain. Den Abschluß 
bildet ein Überblick über die französi- 
schen Zeichnungen deslBJahrhunderts. 
Hier sind reizvolle Blätter von Liotard. 
Boucher. Aubert, Fraganard und Greuze 
zu finden. 
 
 
FURHISTORISCHES 
SEUM, WIEN: 
JLENKUNST ZWISCHEN 
UND DONAU 
e kleine, aber köstliche Ausstellung 
e Frucht einer schönen Zusammen- 
tit zwischen österreichischen. italie- 
ten und jugoslawischen Gelehrten, 
in geistige Grundlage in der Tat- 
e beruht. daß die Zentren der 
enkunst in der Poebene. in Süd- 
und Slowenien zu suchen sind: 
hlungen reichen Über Osttirol und 
Alpen hinweg bis nach Niederöster- 
h. Blütezeit der Entwicklung war 
das S. Jahrhundert v. Chr.. ihre Träger 
waren in Oberitalien die Veneter. in 
Slowenien die lllyrer - wer aber 
(ethnisch) als Hersteller in Österreich 
in Frage kam. ist ungeklärt. Situlen 
sind Objekte aus Bronzeblech; von der 
Form unserer mit Deckel und Bogen- 
benkel versehenen Wasserkübel. sind 
sie mit erzählenden Friesen ausgestattet. 
deren Thema in dieser oder jener Form 
stets das sogenannte "Silulenfest" ist. 
in dessen Mittelpunkt kriegerische Auf- 
märsche. Gelageszenen. rituell-sport- 
liche Wettkümple und Jagdszenen ste- 
hen. Der Stil ist von köstlicher. echt 
völkstümlicher Naivität, die Darstel- 
lungen strotzen vor Momenten einer 
genrehaiten Beobachtungskunst. und 
zahllos sind die Hinweise auf Tracht 
und Lebensgewohnheiten der Kulturr 
träger. die diese Objekte hervorbrach- 
ten. Die Ausstellung selbst verfügt über 
einen vorzüglichen Katalog. der prak- 
tisch das Gesctmtwissen über die Situlen 
enthält. Die Aufstellung ist durch Be- 
gleitobjekte und didaktische Hinweise 
tafeln aufgelockert. 9970 aller bisher 
gefundener Situlen konnten in Wien 
zusammengetragen werden. 
Köller 
s Taptsserte von Fritz Rieet. wten 
Kangreßsaal des Österreichischen 
schaltsbundes. Gewerkschaft d: 
bahner In Wien. 250x600 Cm 
ausgestellt im Österreichischen Mi 
angewandte Kunst) 
e Peter Peut Rubens. „ßttetnisstut 
tungen Dame" (aus der Somrnera 
der Albertinct) 
7 Gürlelblech aus Vace (Watsch) 
slellung eines Kriegers und eine 
llchkeit mit ..Kulihul". suenrnui 
Christi. Perettei zu den Stlulen 
Bronzegdrlel rnll gleichartigen 
produziert (aus der Ausstellung i 
historischen Museum) 
IDER ERÖFFNUNGSANSPRACHE MINISTERIALRATS 
ALFRED WEIKERTS ZUR SITULENAUSSTELLUNG 
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