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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 66)

 
  
1: (gllasllakruu. agypa-xi. v. Jahrhundert. ()SlCXrx'l(lilM4ll('S Museum 
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hohen Schmuck verleihen. Man bildet auch Ge- 
stalten von Königen und Reitern mit den liisen 
auf dieselbe Weise, welche in spanisches Messing 
gedrückt, die Becken zieren, in welche man Wasser 
über die lliinde gießt. . ." 
Auf diese Art hatten die Goldschmiedewerkstätten 
die hliäglichkeit, jederzeit für eine Reihe von orna- 
mentalen und riguralen Leisten und Feldern die 
mühsame Arbeit des Treibens zu ersparen, und wenn 
man nicht über genügend Variationen verfügte, so 
verwendete man gut und gern am gleichen Werk 
manchen Zierat mehrmals. Km die Formen aus dem 
dünnen Metall widerstandsfähiger zu machen 7 
man konnte sie ia bei leichter Berührung defor 
mieten w, pflegte man sie mit XWachs oder Pech 
auszugießen (Abb. 8). Beispiele dieser ins (iesenke 
geschlagenen Ornamente finden sich zur Genüge. 
Als Beispiele: in der Wiener Schatzkammer an den 
Schmalseiten der Stefansbursa, sicherlich auch die 
Königstiguren auf der Scheide des Reichsschwertes; 
aber auch die großen und kleinen Reliquienschreine 
sowie (ioldschmiedearbeiten auf den großen Aus- 
stellungen in Barcelona und Wien legen dafür 
Zeugnis ab. 
Für die Bcckenschläger war das Schlagen ins (le- 
senke ebenso selbstverständlich wie für die llafner 
das Atisquetschen eines Reliefs aus einem Model. 
Ebenso begreiflich ist es, daß man die billigen 
Schnupftabakdosen in lserlohn nach diesem Ver- 
fahren herstellte. 
Überraschend ist, daß man das gleiche Verfahren 
bei den prächtigen Golddosen der ROhOkOZClY an- 
wendet, bei denen man gerne glauben würde, daß 
man es mit lndividuen, mit Einzelstücken kostbarer 
Treibarbeit zu tun habe. Die erhaltene massive 
Patrize (Abb. 9) eines solchen Dosendeckcls(Abb.'lO) 
und die Art, wie das Deckelrelief mit Randleisten 
befestigt ist, bestätigen diese Herstellungsart. 
Wenn es sich bisher um Surrogate handelte, bei 
denen man das zu ersetzen bemüht war, was zu 
leisten man nicht imstande war, oder wobei man 
sich die technische Arbeit zu erleichtern bemüht war, 
so miägcn nun zwei Beispiele folgen, bei denen man 
bewußt Minderwertiges auf den Markt schickte. 
Das 12. Jahrhundert brachte mit den großen rheini- 
schen Reliquienschreinen, mit den Arbeiten des 
(äodefroid de (Ilaire, des Nicolaus von Verdun 
einen lliähelvuiwkt des Grubenschmelzes in techni- 
1a ßmßwm. Vordexscite: Porträt des Kurfürsten Max E 
von Bayern. Rückseite: Dgyisen und Wap '11 des Kur 
Bayern, 1a. Jahrhundert. Oslerrciciüschcs uscurn ra 
wandle Kunst. Wien 
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