Wärmcapfc
1. Französisch
x. MusL-e de (
l", U G E, N P H 1 L I P P () V I C H LVä y y; e äpfg] Als im vergangenen Jahrhundert die Gründung de:
Kunstgewerbemuseen aktuell zu werden begann, ha
dies zu langen Erörterungen hinsichtlich einei
Typenbezeichnung für diese Art der Kunstmuseer
geführt. Das Wiener Museum, traditionsreich aui
diesem Gebiet, führt heute den Namen „Museun
für angewandte Kunst". Es wäre ein Irrtum, dies
als krampfhafte XVurtbildung anzusehen, und al:
Beispiel der gut durchdachten Überlegung, die diesei
Museumsbezeichnung zugrunde liegt, sei hier aul
ein ganz überraschendes Werk der Kleinkunst ver
wiesen, das angewandte Kunst aus dem 13. Jahr?
hundert zeigt. [n der Schatzkammer der Peterskirche
in Rom befindet sich ein Wärmeapfel, der zun"
deutschen Krönungsschatz gehört. Die Wärmequellc
ist ringgelagert, die beiden Halbkugeln, aus denen
der Wärrneapfel besteht, sind aus Rotkupfer, das
stark feuetvergoldet ist. Der Wärmeapfel ist mit
zahlreichen feinen Bohröffnungen versehen. Das
Pfannchen, das die Wärmequelle aufnehmen soll.
ist eine kleine Halbkugel. Von Villard stammt die
Skizze zu einem Wärmeapfel, nämlich der Schnit1
durch einen Wärmeapfel. Die Zeichnung ist un'
1235 anzusetzen, zeitlich also dem Wärmeapfellj
aus dem deutschen Krönungsschatz nahestehend.
Als Wärmequelle wird ein glühendes Metallstück
in verschiedenen Fällen jedoch eine brennende
Flamme angenummen. Die Form dieser lland-
wärmer ändert sich im Verlaufe der Jahrhunderte
wie auch das Material, aus dem sie gefertigt werden
Ursprünglich scheint Kupfer vorzuherrschen, den"
sich Brnnzeexemplare beigesellen. Wesentlich späte:
tauchen dann die Älessingexemplare auf. Die größerer
Messingexemplare, hier ist die Rede von europäi-
schen Stücken, werden zumeist rechteckig geformi
und sind wohl mit Hnlzkohlestücken gefüllt vsnrden
Fußwätmer haben zumeist ein Gitter aus kräftigen"
Messingdraht über dem Kohlenbehälter, der mii
einem perforierten Deckel nach oben abschließt
Auf dieses grnbmaschige Gitter konnte man die
Füße lagern. Zum 'l'ransport des Beckens dient eir
umklappbarer Traggriff.
Die Bezeichnung für solche llanrlwärmer läud
sinngemäß in verschiedenen Varianten durch. St;
z. B. Wärmekugel, XVärmeapfel oder auch aus den
Französischen flandwärmer, Ilandwärmeäpfel. Die
Bezeichnung, die solchen Kugeln gegeben wird,
stützt sich jedoch im allgemeinen auf die persönliche
l lnnenansiclit du Warmcaptcls zu Abb. 1
42
IN PHILIPPUVICH
Wärmeäpfel