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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 70)

 
Da: Kleine Fenüpielban: in Salzburg 
Mi! Beginn der Fexlxpielgeit 1963 wurde in Xalghltrg da: wn Aren. Dipl-Ing. Dr. terlm, Harz: Hofznann und Ilrelt. Dipl-Ing. Dr. lerlm. ErielJ Engel: errielnet 
Fe:l:piell1aie: der Öfentliebkeit übergehen - ahne alle Zeremonien, vor allem aber dllfll oline eine bei derartiger: Anlänen iiblielze Futnlzrifl. Die verantw 
Arebilekleu ballen alra keinerlei Gelegenheit, ilire Ziele und Ahrielrteit raxrie die teelmiulxeu, adlniniuratineit und ideellen Grundlagen illre: Programm: nur einem 
Krei: Interenierter darzulegen. Die:en iblangel eerxnel)! Dr. Hafmann mit Jeineen Beitrag nietlgzmlaelven, der noell nur der Erüfnung de: neuen Haine: genbrieber. 
„Alte und moderne Kun: " freut :irl1, bei die:em Unterfangen behilflirh rein {n dürfen. 
Max Kaindl-Höuig, der den Dikkuuinlubeilrag „Da: letzte Futipielbatu" tierfaßte, kamen! in dieyelu Zmarnrneuliang gleieluarn al: l erireter der „Benül{er::l1a_fI" 1 
Haine: zu ll"'0rl. Herr Kaindl-Hänig, Ktiltnrredakteztr der „Xalgbltrger Naeltrirlllevt", irl um die Wahrung und Hntwielzlnng de: Funpielgedanken: in allen Jeinen z 
:ei1fa:t {zwei jallrqjelnlten lzemrgt und nalJm anrl: m: der Dhknmian der um da: ilene Kleine Hau; geranktetz Probleme entulteidend Anteil. Die R 
HANS HOFMANN 
Zum Umbau de: Kleinen Fexlspielbazzie: in Salgbzrrg 
7962[63 
Dem in der Zxvischenspielzeit i962f63 durchgeführten Umbau des Alten 
Festspielhauses in Salzburg, nunmehr „Kleines Haus" genannt, mit dessen 
Planung ich gemeinsam mit Architekt DipL-lng. Dr. techn. lirich lingels im 
Sommer 1962 beauftragt wurde, lagen folgende Gegebetiheiteti bzw. For- 
derungen zugrunde: 
1. Die Gebundenheit an das tragende Außen- und lnnenmauerxicerk in ihrer 
durch die Baugeschichte des llauses bedingten und für einen iheaterbati 
äußerst ungünstigen räumlichen und konstruktiven Struktur, 
Z. die Verptlichtutig, das äußere Bild ungestört zu erhalten und den organi- 
schen Zusammenhang mit dem Komplex des Großen llauses, der l-elsenreiv 
schule und des nicht in den Umbau einbezogenen Bühnenhaus zu wahren, 
3. die Notwendigkeit, das baufällige Holzdaeh über dem Zusehauerhatis 
durch eine Stahlkonstruktion zu ersetzen und alle auch nicht unmittelbar 
mit dem Umbau zusammenhängenden konstruktiven Sanierungen durchv 
zuführen, 
4. Umgestaltung des Zuschauerraumes für ca. 1300 Personen Fassungsratim 
(bisher 1770) und Schaffung einwandfreier optischer und akustischer Ver- 
hältnisse für Kammeroper, Schauspiel und Konzert, 
5. lirneuerung der gesamten technischen Ausstattung des llauses hinsicht- 
lich der voneinander unabhängig funktionierenden Beheizung und Klima- 
tisierung des Zuschauerraumes, der Bcleuchterbrüclte, der technischen Räume 
sowie der lioyers und Treppenatilagen, weiters der im Zusehauerhaus bei 
findlichen, aber zum Bühncnbetrieb gehörigen Anlageti, wie Vorhuhneti? 
heleuchtung, Beleuchterbrüclte, Tonleitstand, Ptoiektionsräume, Beleuchter- 
stand, Rundfunk? und Fernsehraum usw., der gesamten Starke und Sehxx achA 
stromanlagen einschließlich Feuer- und Rauchmelder, Rauchklappenabzug 
u. a. m. nach dem neuesten Stand der iheaterteehnik, 
6. Berücksichtigung und Erfüllung der seit dem letzten Umbau des Hauses 
wesentlich verschärften bau- und feuerpolizeilichen Vorschriften, 
7. Durchführung der gesamten Arbeiten innerhalb einer Frist von 9 No- 
naten. 
Bei dem Umbau 1962f63 handelte es sich aber immerhin so haben uir 
Architekten es jedenfalls verstanden i um mehr als um die sinnvolle Ver- 
kleinerung und die dringend gebotene bauliche und ausstattutigsmäßige 
Instandsetzung eines Hauses, das zwar seit dem ]ahr 1938 über ein zeit- 
gemäßes Bühnenhaus verfügte, aber sonst trotz der wiederholten Umbauten 
niemals den Charakter eines Provisoriums verloren hat. Lag der ursprüngliche 
F "tspielgetlanke aus der Zeit llofmannsthals und Reinhardts 7 die Pflege 
des großer: Welttheaters und des Mysterienspiels, der barocken Oper - 
noch dem Ausbau der Felsenreitschule und schließlich auch noch dem Neubau 
des Großen llauses zugrunde, so bestand nun um so mehr die Notwendigkeit, 
ein Kleines Haus für die das FCSßpiClprUgTflnHU wesentlich bestimmenden 
Opern- und Schauspielaufführungen, das Konzert und das Ballett zu gewinnen, 
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für dessen Fassungsraum ein akustisches und optisches Optimum 
1300 Personen gelten konnte (der umgebaute Zuschauerraum enthi 
1267 Sitz itze und 60 Stehplätze 7 zusammen also 1327 Plätze) 
Beschränkung schien im besonderen Maße mit Rücksicht darauf g 
daß die Werke Mozarts, die im Kleinen Haus ihre vorzügliche Ptle 
rinden sollen, wie das Schauspiel i mit Ausnahme vielleicht des 
Dramas und dessen Nachfahren - eines kleineren Rahmens bedürt 
in ihrer tollen Intensität zur idealen Wirkung zu gelangen. 
Inwieweit nun die Vorstellung des „Muzartischetf, das nur als 1 
einer letzten menschlichen, aber rein im Musikalischen sich ausprä 
Verinnerlichung zu fassen ist, geeignet sei, bei der Gestaltung eines 
konkreter als im Sinne einer zeitlosen, den Gesetzen von Harmonie, Rl 
und Akustik verpflichteten, wesentlich zmrfhrrruderi optischen Form 
drückt zu werden, ist zweifellos eine Frage, an der sich manche 
scheiden. Aiozaris Musik ist als Schöpfung unwiederholbar und hat 
Wirkung die Grenzen der Zeit längst überwunden. Sie laraucht 7 
Wirkung nicht den Rahmen einer baroekisieretiden oder Rokokoarch 
das historische Kostüm mit Perücke und Zopf, gedämpftes Kerzenlii 
was sonst der Stimulantia mehr sind, die der romantisch verbildeti 
kalische Bürger zum „Genusse" nötig zu haben glaubt. Damit se 

	        
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