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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 76)

liche Sprache spricht. Da sie Malerin ist, beschäftigt 
sie nur ein Problem: „Wie komme ich mit meinem 
Material. mit den Farben, mlt Flüche und Farm zurecht, 
um allcs, was mich, dreiftigjahrig, in der Gegenwart 
bewegt. auf der immer begrenzten Leinwandflüche 
auszusagen?" 
Nun, thre „Sprache" ist sctt letztem Jahre intensiver 
geworden. Der kraftvolle Pinselstrich setzt freier an 
und ist großzugiger geführt. Die grauen. schwarze 
braunen und otivfcirbenen Nuancen sind um fahlgelbc 
und blaue Akzente vermehrt. Die blockhafte Struktur 
der Bildmittel ist aufgegeben zugunsten einer Wlfb9ltge 
spiralen Grundform, die bis zu „Alraunewurzeln" 
und ..Racaillen" stch verwandeln kann. Der pastose 
Auftrag ist nicht mehr sa vehement, sondern durch- 
sichtiger und mit vielen graphischen Strukturen durchs 
zogen. Alle diese Mittel sind nicht HGFCHIlEklOHlSUT" 
eingesetzt, nicht lOgfSCllrCllSkUFStV und zweckhafl, 
sondern gehen ineinander über. wachsen OUSCIftr 
ander hervor. durchdringen sich malerisch und lassen 
sich begrifflich nicht mehr trennen. Sie bewirken 
eine organische, Hunnutze" Realitdt, die trotz lhres 
bildhaften Wtrkltchkeilsgrades wie der Traum nicht 
zur Deutlichkeit des Begriffes herabgezogen werden 
kann. 
Das Malen unterliegt bei Elisabeth BauereStein keinem 
anderen vargefaßten Ziel, als eine gute Arbeit. ein 
gutes Bild zu schaffen. Das führt von selbst über alles 
Zettgebundene hinaus in die Dimension der Qualität, 
wodurch gute Bilder in der Vergangenheit gekennr 
zeichnet waren imrl SlCh auch in der Zukunft aus? 
zeichnen werden, Denn nicht Biennalen und Docue 
VTICFYILIS, lttllll Geschäftemacher und Arrcingeurc be- 
stimmen die Kunst, sondern allein die Künstler, die 
nichts anderes wollen, als mit Mitteln, über die sie 
alletn verfugen. eine gute Arbett zu leisten, 
40 
2 
 
Elisabeth Bauer-Stein, 
Der Zug der Perchten, 
195a. Olll-lartfaserplctle. 
87 x t30 cm 
Eltsabeth Bauer-Stein. 
Slillcben, 1964. ÖllLwd. 
80 x 60 cm
	        
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