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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 78)

jruä Gzulial EIN UNBEKANNT 
3.5 W] 
iRK VON 
EUGENIO CAXES 
Dieser Beitrag hat es sich zur Aufgabe gesetzt, 
ein unbekanntes Werk von Eugenio Caxes 
vorzustellen. Die Tätigkeit dieses Malers in 
Madrid ist durch eine Reihe von signierten, 
datierten oder urkundlich belegten Werken 
nachgewiesen, die alle in die Zeit zwischen 
1604 und 1634 - letzteres das Todesiahr des 
Künstlers - fallen. 
Das hier zur Rede stehende Gemälde stellt 
die Zlrljrlirrlve Vermählung der 111. Katlmrina mit 
dem jeruxlenaben dar (siehe Abb. I, Privatbesitz 
Graz); es ist in Ol auf Leinwand gemalt, das 
Format beträgt l15x93 cm. Die Kompo- 
sition ist von großer Einfachheit, da. alle 
raumangebenden Elemente ausgeschaltet blei- 
ben. Eine geradezu vollendete Ausgeglichen- 
heit bestimmt die Anordnung der Personen. 
Die hl. Katharina erscheint auf der linken 
Bildseite und kniet vor dem Jesusknaben, der 
im Schoße der ]ungfrau sitzt, die sich selbst 
leicht nach vorne neigt. Zu beiden Seiten 
erscheinen in der zweiten Bildebene zwei 
musizierende Engel vor einem farbig besonders 
reizvollen Grund, der durch die goldgelbe 
Glorie der Jungfrau gegeben ist, die aber 
nach Kriterien des Naturalismus wieder- 
gegeben wird, indem ihre Konturen in duftigen 
Wolkengebilden von weißgrauer Tönung ver- 
schwimmen. Vom malerischen Standpunkt her 
beruht die Hauptleistung des Werkes in der 
Wiedergabe des Inkarnates und der Gewänder, 
die vom Künstler benützt werden, um 2 
und doch warme, ergreifende Gefühle 
Ausdruck zu bringen. Der chromati 
Akkord beruht auf der Gegenüberstellung 
Komplementärfarben, doch geschieht dies 
mit Gewalt oder Willkür, im Gegenteil, 
Farbgebung kann als durchaus subtil bezeic} 
werden. Rot und Goldocker dominieren, 
diesen Farben harmonieren ein blasses l 
und ein tonig modelliertes Grün. Die F 
besitzt für den Künstler eine große Bedeuti 
nicht nur in den Hauptlinien der Komposi 
und der Volumina, die plastisch und artiku 
wiedergegeben werden, sondern auch 
Detail, das stets einem bestimmten form 
Grundrhythmus folgt, indem schwinge 
Kurven mit jener besonders reinen Bin: 
geometrie konfrontiert werden, die für e. 
Zurbaran so charakteristisch ist. Es ist hi 
zu beachten, daß das Werk von Caxes zei1 
vor jenem des großen Malers aus Estremat 
liegt, mit dem das Schaffen von Caxes ein 
allgemeine Grundlagen, wie etwa die Art 
Interpretation der Qualität der Materien, 
tonale Gleichgewicht und die meisterl 
Inbezugsetzung von Volumina und Ra 
gemeinsam hat. 
Die Technik von Caxes basiert auf einem 
feinerten Sfumato, das die wohlgebai 
Volumina mäßigt und eine vollendete Y 
stellung ihrer Größe, Dichte und GCWlClT 

	        
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