auf die Invention von Frangois Cu-
d. A. zurück. Sie bezieht sich jedoch
wegs nur auf das Detail, sondern über-
nderweise auch auf die sehr charak-
iche Gesamtform des Zierofens. Der
ende Beweis dafür ist in einem von
?ariser Kupferstecher Charpentier aus-
'ten und zwischen 1745 und 1755
rierenden Cuvillies-Entwurf (Abb. 6)
inen Ofen mit einer allegorischen
llung des Feuers (als Verkörperung
Zlemente) erbracht, betitelt „Dessein
oäle de terre vernissee en blanc, avec tous
.emens, et principales moulures dores"
2,5 cm) in: Decoration de Lambris,
're T. Nr. 2, das im ganzen vier solche
sses de poeles" enthält 8. Es spricht für
der Ausführung des Zierofens beteilig-
ünchener Hofkünstler, daß ihr gemein-
ollbrachtes Werk qualitativ keineswegs
diesem Idealentwurf Cuvillies, zurück-
sondern in einem kongenialen Inter-
onsverhältnis zu ihm steht und ihn in
l „handschriftlichen" Duktus, wie er vor
an den sttaiien Kurven seines Umrisses
:heinung tritt, erreicht, wenn nicht über-
Stilistisch und motivisch damit eng ver-
z, als Entwürfe für Stuck- und Fayence-
gedachte Cuvillies'sche Puttendarstellun-
bb. 5) finden sich wiederholt auf Stichen,
in seinem Sohn F. Cuvillies d. aus-
t sind und folgenden Titel tragen: „Livre
rtion de Plafonds et d'un Poälle, in-
;) par M. de Cuvillies le Pere Premiere
Architecte de leurs A. S. E. de Baviere et de
Cologne". Weitere Belege für die Form des
Münchener Zierofens Enden sich in einigen
in etwas vereinfachter Form gezeichneten
Ofengestaltungen, die auf einem eigenhändi-
gen, um 1749 zu datierenden Entwurf (Abb. 7)
von F. Cuvillies d. Ä. abgebildet sind9. In
Gestalt einer sehr sorgfältig ausgeführten
Zeichnung zeigt er einen Schnitt durch den
(auf unserer Abbildung nicht wiedergegebenen)
Zuschauerraum und die Fürstenloge mit dazu-
gehörigem gewölbtem Salon in einem nicht
zur Ausführung gelangten Komödienhaus,
das der Münchener Hofarchitekt für den Land-
grafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel in
Kassel errichten sollte (Marburg, Staatsarchiv).
Für die Beurteilung der raumdekorativen
Arbeitsweise von Cuvillies d. Ä. ist gerade
diese farbig angelegte Zeichnung von großer
Bedeutung, weil sie zeigt, wie die völlig ein-
heitliche Farbzusammenstellung von Weiß
und Gold ebenso auf die Öfen wie auch auf
ihre Pendants im Salon, die lichttragenden
Puttenpaare, und auf den gesamten sie um-
gebenden Wand- und Deckendekor sich er-
streckt. Von der architektonischen Umgebung
aus betrachtet, ergibt sich die gleiche Kon-
kordanz zwischen ihr und der auf sie abge-
stimmten Formgestaltung der Öfen. Mit dem
Kasseler Entwurf eng verwandt ist die Innen-
architektur des (auf einem zeitgenössischen
Stich dargestellten) Querschnitts durch das
zwischen 1750 und 1753 vollendete Residenz-
theater in München, ein Blatt, das in dem Salon
mit den Treppen zu den Parterrelogen eine
sehr ähnliche, ebenfalls von Cuvillies d. Ä. ent-
worfene Ofenform zeigt, deren Ausführung
nicht erhalten blieb (Stich von Valerian Funck;
„execute sur les dehseins de M: de Cuvillies
Pere")10. Zur Gestaltung des Hguralen und de-
korativen Schmuck zeigenden Giebels (Abb. 8,
15) bei dem Münchener Fayenceofen, auf den
wir später noch zurückkommen werden, ver-
gleiche man eine motivisch sehr ähnliche
Cuvillies-Komposition, wie sie auf einem
zwischen 1745 und 1755 zu datierenden und
von Georg Sigmund Roesch ausgeführten Stich
(Abb. 9) mit dem Titel wiedergegeben ist:
„Morceaux de Caprices a divers usages"
(26 Livre B. Nr. 2).
Bei den nach Art von Möbeln über Eck auf-
gestellten Brühler Zieröfen machten wir darauf
aufmerksam, daß bei ihren ganz holzmäßig
gedachten geschweiften Beinen in der kera-
misch gestalteten Sockelzone „durch den unter
dem Feuerkörper entstehenden Hohlraum un-
verkennbar die Assoziation an ein aus Holz
hergestelltes transportables Möbel im Sinne
einer Kommode oder eines geschnitzten Kon-
soltisches" entsteht. In noch eindringlicherem
Maße gilt diese Feststellung für die farbig sich
deutlich abhebende Sockelzone (Abb. 10) des
etwa neun Jahre später ausgeführten, in der
Form seines in der Mitte passig-oval durch-
brochenen Oberteiles in der Ftontalansicht
an ein Uhrgehäuse erinnernden, in der Seiten-
ansicht jedoch mehr einem Baluster gleichen-
den, weißglasierten Münchener Fayenceofens,