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Internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 23
Sig. 4. C. Hasch: Sensenschmiede in der Rofjleiten.
ebenso gut ist die Abteilung „Kupferstiche“ bestellt, am
uiii Aldegreuer, Baudouin, Bartolozzi, Dürer, önlljius, Kininger,
fl. u. üstade, Rembrandt, J. Ruysdael, 111. u. Schwind, H. Singleton,
D. Teniers und andere gleichwertige Künstler finden.
Cs ist bei einem Wiener Sammler natürlich auch kein Zu
fall, dafj in der Sammlung die Viennensia stark berücksichtigt
wurden. 6s sind da Pläne, wie Gesamt- und Detailansichten uon
Wien, Ansichten aus der Umgebung der Stadt, Szenen aus dem
Jahre 1848, Karikaturen etc. Viennensia-Sammler werden speziell
bei Ausbietung dieser Abteilung Gelegenheit haben, ihre Samm
lungen zu uei oollständigen.
einige hübsche Stücke der Sammlung Srbik seien im Bilde
wiedergegeben.
Sig, 4 präsentiert eine L'andschaft uon C. Hasch. Den Gegen
stand der Darstellung bildet die „Sensenschmiede in der Rofjleiten“.
Von Kriehubers Arbeiten in der Sammlung bringen mirinSigur5
das Porträt des Herrn Albert Kaan non Albest, ein uorzügliches
Bild aus dem Jahre 1848.
Zwei reizende Stiche uon der Hand des (Engländers H. Sin-
gleton reproduzieren die Sig. 6 und 7. Ersterer „Edncntion“ be
titelt, zeigt eine junge ITtutter mit ihrem Kinde oor einem Hause
sitzend, während man in ..Nnrture“ als Gegenstück dazu die
mutter bei ihrem schlafenden Kinde sieht.
Ginen prachtoollen alten Abdruck uon P. fl. Bau dein oer
bildlicht Sig. 8 „Des amohr Champetres“ (nach einem Gemälde uon
Choffard), das anmutige Damenporträt „La donee Arttente“
(Sig. 9) ist uon 0. Ilforland in Schabkunstmanier ausgeführt'
Aus der Viennensia-Sammlung Srbrik seien nur zwei Blätter
herausgegriffen: Sig. 10 Vienne. Blick auf Wien uon der Spinnerin
am Kreuz aus. Schlot erb eck sc.. J. Sischer del. Aquatinta
und alt koloriert und Sig. 11 Hauptansicht der Residenzstadt Wien
und des größten Teils ihrer Vorstädte, oom Beluedere aus gesehen,
uon C. Schülj 1784 gestochen.
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Chronik.
Flutographen.
(Die Preise uon Kleist-flutographen.) Gin Bücherfreund
schreibt der „Reuen Sreien Presse“: In diesen Tagen wird in zahl
reichen Büchern, Vorträgen und Zeitungsartikeln die Erinnerung
an Kleist wachgerufen; es wird wieder die Srage aufgeworfen
werden, was ihn zum Selbstmord trieb. Zweifellos war unter all
den lUotiuen eines zwar nicht ausschlaggebend, aber doch sehr
maßgebend: die materielle llotlage, aus der er keinen Ausweg sah
und aus der ihn zu jener Zeit auch seine sonst so gütige und
hilfsbereite Schwester Ulrike nicht befreien konnte oder mochte.
Da mag es nun uon Interesse sein, zu erfahren, wie derzeit Kleist
uon den Bücherfreunden bewertet wird und welche Preise für
Handschriften Kleists und für Erstausgaben seiner Bücher
bezahlt werden. Die nachfolgende Zusammenstellung ist wohl ge
eignet, Citeraturfreunde nachdenklich zu stimmen. Bei der im ITlai
d. J. durch das fluktionsinstitut Börner uorgenommenen Ver
steigerung der flutographensammlung Dr Geibel wurden folgende
Preise erzielt: Kleists Brief uom 2. Dezember 1810 205 111k., die
Ode „Germania an ihre Kinder“ 300 )Tlk., ein Gedicht uom ITlai
1808 95 Ulk. Bei der Autographensammlung Alex ITleyer Lohn
wurde bezahlt für 13 Kleist-Briefe 3835 Ulk., für den letjten Brief
des uor dem Selbstmord stehenden Dichters 1300 )Tlk., für 34 Briefe
an seine Braut 2970 )Tlk. Ein ITlanuskript im Umtange uon zehn
Quartseiten enthielt die Ode „Germania an die Kinder“, ferner das i
Gedicht „An Sranz I., Kaiser uon Österreich“ („0 Herr, du trittst,
der Welt ein Retter, dem ITlordgeist in die Bahn“) und das Kriegs
lied der Deutschen (Zottelbär und Pantertier); hiefür wurden in
Berlin im Oktober igos 610 )Tlk. erzielt; dasselbe Stück gelangte
im Sebruar 1907 abermals zur Versteigerung in Teipzig und ging [
auf 1260 IJJk. Ein ITlanuskript, enthaltend das interessante, aber
kurze Prosastück „Die Bedingung des Gärtners“. Eine fabel (mit
dem Schlufj: „Uandmehren uon Österreich! Warum wollt ihr blofj
innerhalb eures Tandes fechten?“) wurde bei einer Versteigerung
uom ITlai 1909 mit 160 ITlk. bezahlt. Die lAoral dieser ^abel ist
auf die Tatsache gemünzt, dafj am 9. Juni 1808 die Errichtung
einer TanÖwehr, jedoch nur zur Verteidigung des „uaterländischen
Bodens" angeordnet worden war. Den höchsten Preis erzielte auf
einer Berliner Versteigerung im Oktober 1910 der erste und einzige
Jahrgang der uon Kleist in Verbindung mit ITlüller und lllaler
Hartmann herausgegebenen Zeitschrift „Phöbus“ mit 1800 ITlk.;
wesentlich billiger wurden einige Erstausgaben des Dichters zuge
schlagen, nämlich: „Penthesilea“ 145 ITlk., „Die Familie Schroffen
stein“ 125 ITlk., Erzählungen (Berlin, 1870 71, 2 Teile) 81 ITlk.,
„Amphitryon“ (1807) 39 ITlk., „Käthchen uon Heilbronn“ 12 ITlk.
Bibliophilie.
(Die Versteigerung der Huthschen Bibliothek.)
Aus Tondon wird berichtet: Die Versteigerung der Huthschen
Bibliothek bei Sotheby stellt dem Urteil und dem Sammelgenie
des uerstorbenen Besitzers ein glänzendes Zeugnis aus, denn ein
zelne Stücke, die Huth seinerzeit zum Erstaunen der Händler und
der Tiebhaber ankaufte, haben jetjt bei der Auktion das Zehn-
und Zwanzigfachc ihres Ankaufspreises gebracht. Die Sensation
bildete ein prachtuoll illuminiertes ITlanuskript der Apokalypse,
eine Arbeit des 15. Jahrhunderts, die seinerzeit für UTargarete
uon Uork, die Schwester Eduard TV., fertiggestellt wurde. Huth
hatte diese kostbare Handschrift im Jahre 1857 für 880 TIT. gekauft
und damals schüttelte man über den für diese Erwerbung gezahlten
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