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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 79)

 
 
S, 1878 
r Entwicklung der Glasfabrikation ist 
influß der Wissenschaft in vorzüglichem 
i wahrnehmbar; denn obwohl die Tech- 
:r Alten auch auf diesem Gebiete Herr- 
geschaffen hat, so stehen doch die 
iderungswürdigsten Leistungen der Neu- 
n deutlichem Zusammenhang mit der 
llkommneten Kenntniss der Natur des 
'. Über den Standpunkt dieser Industrie 
:n verschiedenen Ländern haben die 
i Weltausstellungen und so auch die 
wärtige wichtige Aufklärung gegeben, 
iberall lassen ihre Resultate erkennen, 
as Studium des Materials und die Heran- 
lg der besten künstlerischen Kräfte, 
lbare Mittel zum Erfolge sind. Einen 
s hierfür liefert die ungemein reich- 
e und interessante Collection der Firma 
L. Lobmeyr in Wien, deren Chef 
ein ausgezeichneter Künstler, die ver- 
lenen Arbeiten mit ebenso viel Geschick 
rfahrung und sachlichem Urtheil leitet. 
Die einfachsten, aus dieser Fabrik hervor- 
gegangenen Gebrauchsgegenstände, wie Trink- 
gläser etc. zeichnen sich nicht weniger als die 
dem Luxus dienenden Objecte, deren wir bei- 
stehend einige abgebildet haben, durch Rein- 
heit des Stoffes wie durch Zartheit und An- 
muth der Formen aus. Die namhaftesten 
Künstler Österreichs schätzen es sich zur 
Ehre, für einen Fabrikanten zu arbeiten, der 
ihre geistigen Schöpfungen in einer Weise 
zu gestalten vermag, daß die Wirkung der- 
selben derjenigen der farbenprächtigsten Bilder 
gleichkommt. 
ln Lobmeyr besitzt die österreichische Industrie 
eine rührige Kraft, die hervorragendes Talent 
mit vorzüglichem Geschmack und nachhaltiger 
Energie verbindet, welche unbeirrt und muthig 
weiter strebt, nicht nur Ideale im Sinne trägt, 
sondern auch technisch vollendet zur Dar- 
stellung bringt. Auf mehr als einer Ausstellung 
hat Lobmeyr dafür Beweise geliefert, mehr als 
einen Sieg hat er errungen. Seine ersten Er- 
folge verdankt er hauptsächlich den stilvollen 
Formen und der durchwegs untadelhaft cor- 
recten Ausführung seiner Krystallgegenstände, 
die er im Laufe der Jahre noch mehr vervoll- 
kommnete. ln neuerer Zeit hat er sich auch 
auf das Studium der Farben verlegt, die im 
(ilas so prächtige Effecte erzielen, aber auch 
sehr vorsichtig behandelt sein wollen, da der 
eigenthümliche Glanz des Glases die Wirkung 
derselben verändert. Die Anwendung fein- 
getonter limailmalerei und des Goldes auf 
Krystall bildet eine löhliche Bereicherung der 
farbigen Ziergefäße in der bereits hochent- 
wickelten Glasindustrie. Dieselbe ist auch für 
die hier veranschaulichte Glasschale benutzt, 
die mit phantastischen mythologischen Fi- 
guten geschmückt ist, welche ihren seltsamen 
Reigen um das strahlenförmige geschliffene 
Mittelstück der Schale schlingen. 
{Illzxrtrierter Kalalag der Parirer Wjeltaumellzzng 1878, 
Leipzig 1x30, F. A. lirurkhuzzr, fein 69 und 120) 
zllausslcllllng Paris, 1878. Ausstcllungsgcländc aus der 
gclperspckrivc 
lnd L. Lobmeyr, Farbige Gläser mit bunter Emailmalcrvi 
h orientalischen Vorbildern. Weltausstellung PariS. 1878 
md L. Lobmeyr. Schall: aus Kristallgla mit flgunltn! 
lniltdckor. Weltausstellung PaIiS, 1878 
blick in die Jubiläums-Ausstellung des Österreichischen 
ISBLHDS m: angcwandtr: Kunst i Vilrincn mit Gläsern 
Fimm J. a: L. Lobmcyr 

	        
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