so daß ein kleineres Band schon über hundert
solcher Ziernägel aufweist (jede Lilie meist
vier). Durchlaufende Wulstpaare auf den Bän-
dern (etwa llöhnhart) wurden durch Ein-
schlagen ins Gesenke erreichtlü. Die oftmals
feststellbare Gleichmäßigkeit des Liliendekors
bleibt bewundernswert und zeigt einen hohen
Stand des technischen Könnens der Schmiede
an. Ebenso ist die Einfallsfiille erstaunlich, die
aufgeboten wurde, um das Lilienthema zu
variieren. All dies dient bei aller Unterschied-
lichkeit einer Dynamik, die sich auf das dich-
teste mit einem Horror vacui verbunden hat,
der diese Beschlagskunst voll beherrscht. um
dann rasch zu verdnrren. Wb man jedoch auf
das Abspalten ganz verzichtet, kann man die
Lilien mit ihren Stengeln nur unter das breite,
gleichbleibende Band einschieben, um so Ab-
spaltung vorzutä schen. Gewiß kann man
auch auf diese X ise, vor allem, wenn man die
l.iliPn und ihre Rn-nuel in ninPrn OPlxrllnPfPn
bestimmt, wirken sie dann freilich stark addi-
tiv, ja zusammengestoppelt, und verlieren ihr
eigentliches, geheimnisvolles Leben.
Am stärksten verdichtet sich die Auszier an
den Schlüsselfeldern. Das gilt fast für jede
Türe. Selten sind Sonnenscheiben, wie in
Ilöhnhartli). Fast ohne Ausnahme trifft man
auf die Besetzung der Ränder mit 'I'ierköpfen
mit aufgerissenen Mäulern (Münsteuer, A
pach, Eggelsherg, Linz Landesmuseum us .
Das alte Thema des Gorgo-Schrecklulickes ist
nun in gotischer Form wieder da". Auch die
meist mit Fischblasenmuster gezierten Tür-
klopfergriffe sind wiederholt mit schwer zu-
weisbaren Schädeln mit aufgerissenem Maul
besetzt. Architekturstiicke haben sich in allen
drei lnnviertler Bezirken nur einmal in Eggels-
berg finden lassen". Die notwendige Führung
des Schlüssels zum Schlüsselloch erlaubt reiz-
volle Auszier aus Blatt und Stengel durch alle
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