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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 81)

Bauernhaus in Sudböhmen. Bleistift, Feder, Tusche, H1 x 
 
103 X 150 mm Inv. Nr. 5920 
Libiegilzcr Bäuerin. Bleistift, Feder, aquarcllicrl. 147 v 91 mm 
7 Inv. Nr. 5636 
 
 
ithält eine viel reiehlichere Bilddokumen- 
tion der Schwarzenbergischen Herrschaften. 
Pa gibt es Bildchen sowohl von den steirischen 
1d böhmischen Herrschaften des Fürsten 
)sef wie von des Feldmarschalls Herrschaft 
lorlik; Bilder und Skizzen, welche Menschen- 
pen, Schlösser, Ortschaften, Gegenden, aber 
ich einzelne Bäume und Felsen zum Gegen- 
and haben. Im künstlerischen Interesse für 
nun-geschichtliche Einzelheiten ist Runk so 
:cht Romantiker und Zeitgenosse Goethes. 
ber Naturgeschichte unterhielt Goethe sich 
tatsächlich mit einem anderen Offizier aus 
am Stab des Feldmarschalls, mit Oberst 
ahann Graf von Paar, der ihn während der 
lffensive von 1813 vor unliebsamen Erleb- 
issen mit militärischer Einquartierung be- 
zhützte. (Der nicht eben unerschrockene 
 
Goethe Wußte diesen Dienst bestens zu schät- 
zen.) In Runks Werk wird uns freilich an 
einer Stelle auch der Konflikt zwischen Auf- 
klärung und Romantik eindringlich bewußt. 
Wir meinen die Zeichnung, welche die Burg- 
ruine Offenburg bei Pöls darstellt. 
Während nämlich das Fürstenpaar an der 
romantischen Vorliebe für Ruinen teilhatte, 
während also Fürst Josef etwa seinen Aufent- 
halt in dem damals Schwarzenbergischen 
Kleggau auch dazu beniitzte, um die gewal- 
tigen Trümmer der Kiissaburg aufzusuchen 
und seine Frau in den „Vues" auch die Burg- 
ruinen darstellte, dachte die Beamtenschaft 
ganz Wirtschaftlich. In bester Absicht, um die 
Fläche aufzuforsten, haben daher die fürst- 
lichen Forstbeamten die Zerstörung der Offen- 
burg und des Hohenlandsbergs fast ganz 
vollendet; und so stellt Runks Zeichnung 
verschwundene Bauten dar. 
Dafür Wurden Bauten im Geiste der Romantik 
geschaffen ä wir nennen nur den Aussichtsturm 
am Schöninger (siehe Abb. 8, S. 37) bei Krum- 
au. Vor allem aber ist die Schöpfung des nächst- 
jüngeren Bruders zu nennen, der Schloßpark 
von Aigen bei Salzburg. Prinz Ernst, Dornherr 
zu Salzburg und später Bischof von Raab, 
gestaltete hier eine von Natur aus hoch- 
romantische Gegend zu einem Park um, der 
viel besucht, bewundert und abgebildet wurde. 
Auch die Verwandten kamen nach Aigen, 
und zumal die Feldrnarschallin hatte da neben 
einem Wasserfall den nach ihr benannten 
Sitz. Ihr haben wir zweifellos auch den Auf- 
enthalt des Malers Welker in Algen zu dan- 
ken. 
Ernst Welker (1788-1857) (Vetter der in der 
liberalen Politik hervortretenden Brüder 
Welcker) gehörte nämlich zum häuslichen 
Kreis derHerzoginWilhelmine von Sagan. Nun 
war die Herzogin mit dem Feldmarschall (der 
ihre letzte lihe „gepantschW hatte) und seiner 
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