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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 81)

Jean Baptist: Isabey, 1m Wiener Kongreß. Sigm, 
„j. Isnbcy e. Paris Ru: des a Frßrcs m. 7. Däposä am 
xoyalc de la Libraizie. J. Godcfroiy m9" 
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'iener Kongreß, der im September 1814 
nentrat und am 9. Juni 1815 ausein- 
;ing, hatte die Aufgabe, alle noch 
1 Fragen zu regeln. Seine bedeutendste 
Jg war der Deutsche Bund. Eine 
zrung des Heiligen Römischen Reiches, 
Krone Kaiser Franz 1806 niedergelegt 
war mit der vollen Souveränität der 
rten Fürsten nicht vereinbar. Da die 
:he Bundesakte in die Wiener Schtlußakte 
. Juni 1815 aufgenommen wurde, stand 
utsche Verfassung unter dem Schutz 
1gland, Frankreich, Rußland, Schweden, 
n und Portugal. Der Deutsche Bund 
die Aufgabe, den wiederhergestellten 
1 auf die Dauer zu erhalten, die Franzo- 
K11 Rhein, die Russen vom Bosporus 
zhren. Der Bund umfaßte 39 Staaten. 
eich und Preußen gehörten ihm nur 
an einst vom Reich eingeschlossenen 
'n an. Weder Ungarn, Galizien, die 
'ina und das lombardisch-venetianische 
reich noch Ostpreußen und Posen 
n am Bund teil. Der immerwährende 
stag in Frankfurt war eine Gesandten- 
enz unter dem Vorsitz Österreichs, dem 
auch die Geschäftsleitung und die Vertretung 
nach außen zustand. Der Deutsche Bund hat 
den Deutschen ein halbes Jahrhundert Frieden 
geschenkt. Er folgte der Tradition des West- 
fälischen Friedens, der in der Erhaltung der 
deutschen Libertät die Grundlage eines ruhigen 
Europa sah. Der Deutsche Bund hat das 
Sonderleben der einzelnen Staaten nicht ge- 
stört, aber auch die der deutschen Einheit 
zustrebende Entwicklung nicht zu hemmen 
vermocht. Das konstitutionelle Gebrechen, an 
welchem die Bundesverfassung litt, haftete ihr 
schon bei der Geburt an. Es war die unpro- 
portionierte Zusammensetzung des Staaten- 
bundes, der ein Werkzeug der beiden Vormächte 
bildete, sooft und solange diese geeinigt vor- 
gingen, und in Brüche gehen mußte, sobald 
Österreich und Preußen den Kampf um die 
Vorherrschaft auszutragen sich entschlossen. 
Um die Bundesverfassung zu erhalten, hatte 
es einer kräftigen mittleren und vermittelnden 
Gruppe bedurft. Die süddeutschen Staats- 
männer, die das Heil in der Triasidee suchten, 
bemühten sich vergeblich, ihren Plan zu ver- 
wirklichen. Preußen bereitete durch den 
Deutschen Zollverein die Umwandlung des 
Staatenbundes in den Bundesstaat unter seiner 
Führung vor. Der Zollverein wurde zum 
wirtschaftlichen Königgrätz, dem auf dem 
böhmischen Schlachtfelde nur die ritterliche 
Austragung der für Österreich verlorenen 
Sache folgte. 
Dank dem Wiener Kongreß lebten wie die 
Deutschen auch die Italiener während der 
nächsten Jahrzehnte unter friedlichen, spar- 
samen und konservativen Regierungen, die 
ihnen nicht die Kosten einer überlasteten 
Verwaltung und einer allzu unternehmungs- 
lustigen Politik auferlegten, unter Regierungen, 
welche die Pflicht erfüllten, ihren Völkern bei 
der Arbeit und der Förderung des Wohlstandes 
zu helfen. In Italien, in dem Metternich nur 
einen geographischen Begriff sah, blieb es bei 
der Vielstaaterei. Schon das Direktorium wollte 
kein geeinigtes Italien, und Napoleon trug 
kein Verlangen, in der südöstlichen Flanke 
Frankreichs eine Großmacht ins Leben zu 
rufen. Er nahm Gebietsänderungen vor, er- 
setzte die vertriebenen Fürsten durch Vasallen 
und beschränkte sein Königreich Italien auf 
den Norden der Halbinsel. 
Lord William Bentinck, der den Sizilianern
	        
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